Gothaer Ratgeber Stress: Eine Frau ist durch viel Arbeit gestresst.

Stress: Was ist das und wie gehe ich damit um?

Mittlerweile leiden Menschen in allen Berufs- und Alters­gruppen unter Stress. Im Folgenden möchten wir Sie daher rund um das Thema Stress informieren, damit Sie Anzeichen von Stress schneller erken­nen können und die besten Tipps zur Stress­be­wälti­gung kennen.

Definition Stress: Was ist Stress?

Stress ist ver­einfacht gesagt eine Reaktion auf eine Situation, die be­drohlich oder heraus­fordernd wirkt. Die Situationen können dabei ganz unter­schiedlich aus­sehen, denn welche Situation als be­drohlich oder heraus­fordernd wahr­genommen wird, ist ganz individuell. Wichtige Faktoren dabei sind ver­gangene Er­fahrungen, Denk­muster und bereits be­kannte und zur Ver­fügung stehende Be­wältigungs­möglich­keiten.

Halten Sie die Be­wältigungs­möglich­keiten nicht für aus­reichend oder wirkungs­los, dann steigt der Stress­pegel. Erscheinen sie jedoch als erfolg­reich und praktisch be­währt, kommt es zu einer Stärkung des Selbst­bewusstseins und einer besseren Stress­be­wältigung.

Wie sehr vor allem die innere psychische Ver­fassung beim Stress eine Rolle spielt, zeigen viele schein­bar all­tägliche Situationen und Orte wie Bahn fahren, Auf­züge oder große Kauf­häuser mit vielen Menschen. In der Kon­fron­tation mit ihnen empfinden viele Personen Angst und Be­klemmung und möchten entweder die Situation direkt ver­meiden oder schnell aus der Situation flüchten.

Die Stressreaktion ist dabei in der Regel bei jedem Menschen gleich, während die Stress­situation individuell unter­schiedlich sein kann. Das liegt an genetisch ein­programmierten Phasen und ist ein all­ge­meines Erb­gut der Mensch­heit. Man kann also ohne Über­treibung fest­stellen, dass unsere ur­zeitlichen Art­genossen trotz anders­artiger Stressoren den gleichen Stress­ablauf er­lebt haben wie wir – aller­dings mit weniger krank­machenden Folge­er­scheinungen.

Im Folgenden haben wir für Sie zusammen­gefasst, wie die einzelnen Phasen der Stress­reaktion ab­laufen.

Orientierungsphase

Über Sinnesorgane oder auch über Gedanken und Vorstel­lungen wird ein Reiz an das Zwischen­hirn über­mittelt. Dort wird blitz­schnell entschieden, ob dieser Reiz lebens­bedroh­lichen Charakter hat. Wenn ja, kommt es zur Alarm­phase.

Alarmphase

Über bestimmte Botenstoffe läuft ein Impuls zum limbischen System, das wiederum Signale zum Hirn­stamm (Formatio reticularis) sendet, die die Auf­merk­samkeit und Reaktions­bereit­schaft erhöhen. Gleichzeitig wird über die Hirn­anhang­drüse (Hypophyse) die Kaskade der Stress­hor­mone eingeleitet, die wiederum das vegetative Nerven­system in Anschlag bringen.

Anpassungs- und Wiederstandphase

Nach einer kurzen "Schreck­sekunde", die man als ein vagotones "Atem­holen" des Organismus bezeichnen kann, werden über die Stress­hormone Adre­nalin, Noradre­nalin und Kortisol um­gehend alle verfüg­baren Kräfte mobili­siert und gleichzeitig alle nicht unbedingt über­lebens­not­wendigen Organ­funktionen herunter­geschaltet.

Jetzt ist der ganze Organismus optimal kampf- oder fluchtbereit: Es steht genü­gend Energie in Form von Blut­zucker und Fett­säuren zur Verfügung, die Skelett- und Gefäß­muskulatur sind ange­spannt, der Blut­druck und die Blut­gerinnung erhöht und die Puls- und Atem­frequenz hoch­ge­fahren. Solange die Bedrohungs­situation andauert, läuft der Körper auf Hoch­touren. Dies ändert sich erst, wenn die Gefahr vorüber ist und wieder umge­schaltet werden kann auf die Erholungs­phase.

Erholungsphase

Nun kann sich der Organismus wieder regene­rieren und neue Kräfte sammeln. Falls die Stress­situation vom Indivi­duum zufrieden­stellend bewältigt wurde, hat diese Phase einen sehr wohligen und das Selbst­wert­gefühl stärken­den Charakter. Ist jedoch nach Dauer­stress eine Erschöp­fung einge­treten, bevor die Situation gelöst werden konnte, dann gleicht sie eher einer unange­nehmen Erschöp­fung oder Niederlage.

Eustress vs. Distress

Stress ist nicht gleich immer negativ – Stress­forscher unter­scheiden aktuell zwischen zwei Stress­arten: Eustress und Distress.

Eustress ist laut Forschern "ein positiver Stress“. Es ent­steht zwar eine Stress­situation, aller­dings wird dieser Stress eher als moti­vierend em­pfunden. Dabei kommt es ganz auf die persön­lichen Ressour­cen und Be­wälti­gungs­mecha­nismen an.

Für manche Studenten oder Studen­tinnen kann es zum Beispiel moti­vierend sein, unter Stress kurz vor den Klau­suren mit dem Lernen an­zu­fangen. Für andere stellt das eine nicht zu be­wälti­gende Stress­belastung (Distress) dar und führt zur Angst- und Panik­zu­ständen, wes­halb Sie lieber schon einige Wochen früher an­fan­gen, sich auf die Klau­suren vor­zu­bereiten.

Es sollte eine optimale Forderung er­reicht werden – es sollte also weder zur Unter­forde­rung noch zur Über­forde­rung kommen. Da Menschen aller­dings sehr indivi­du­ell sind und auch indiv­iduell mit Stress­situa­tionen um­gehen, muss man für sich selbst heraus­finden, ab wann man sich unter­fordert und ab wann man sich über­fordert fühlt und somit ein System ent­wickeln, wie man am besten mit Heraus­forde­rungen um­gehen kann.

Stress erkennen: Ursachen und Symptome von Stress

Heutzutage wird man eher nie oder selten mit lebens­be­drohlichen Stressoren wie wilden Tieren oder feindlichen Über­fällen konfrontiert. Aller­dings gibt es mittler­weile viele psychische Belastungen, sowohl im Berufs­leben als auch privat. Zivilisierte Verhältnisse in Beruf und Gesell­schaft ge­statten in der Regel keine Stress­reaktionen in Form von physischen Kampf oder Flucht, wie es damals war. Oder ist es vielleicht für Sie vor­stell­bar, dass Sie bei Konflikten im Büro flucht­artig Ihren Arbeits­platz ver­lassen oder etwa mit der Faust kämpfen, wenn der nächtliche Lärm in der Nach­bar­wohnung nicht enden will?

Die Ursachen liegen heut­zu­tage oftmals im All­tag, wie zum Beispiel viele private Ver­pflichtungen oder Zeitdruck im Job. Konflikte mit Kolleg*innen, der eigenen Familie, Freund*innen oder mit dem Partner bzw. der Partnerin können auch starke Stress­aus­löser sein. Weiter ver­schlimmern kann sich das durch finanzielle oder gesund­heitliche Probleme und Sorgen.

Um stress­bedingte körperliche und psychische Er­krankungen zu ver­meiden, ist es wichtig, die Ur­sachen und Sym­pto­me von Stress zu kennen und vor allem früh genug zu er­kennen, ob man selbst be­troffen ist. Bei früher Er­kenntnis schafft man es möglicher­weise gute Be­wältigungs­mechanismen zu ent­wickeln.

Symptome, bei denen Sie hell­hörig werden sollten:

  • Magenschmerzen, Sod­brennen
  • Verdauungs­probleme
  • (Spannungs-)Kopfschmerzen, Migräne
  • Muskelver­spannungen
  • gehäufte Infekte
  • Zähne­knirschen
  • übermäßig schnelle und flache Atmung (Hyper­ventilation)
  • Psychisch: Schlaf­störungen, Gereizt­heit, An­spannung, Nervosität, Un­konzentriert­heit
Junger Mann vor seinem Laptop im Büro ist gestresst

Wie wirkt sich Stress auf meine Gesund­heit aus?

Die in der Alarmphase aktivierten Energien können nicht mehr aus­reichend ab­ge­baut werden, da Be­wegungs­reaktionen (heutzutage) nicht mehr üblich sind - im Ver­gleich zu unseren stein­zeitlichen Vor­fahren. Das gewohnheits­mäßige "Runter­schlucken" und "Still­halten" führt zu einem "Stau“ der Stress­hormone, die einen enormen Ein­fluss auf die Funktions­weise des menschlichen Körpers haben.

Wirkt man dem an­haltenden Stress nicht entgegen, wird er chronisch und es kann von kurz­fristigen Folgen zu Lang­zeit­folgen kommen. Mani­feste Krank­heiten – sowohl psychisch als auch körperlich – können eine Gefahr dar­stellen.

Im Zusammenhang mit ererbten Anlagen (Schwachstellen des Körpers) und gewohnheitsmäßigen Risikofaktoren (zum Beispiel Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel und Übergewicht) kann dann ein fehlregulierter Dauerstress zu einer Reihe von gefährlichen Störungen und Krankheiten führen:

  • Herz-Kreislauf-System: zum Beispiel Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herz­infarkt und Schlag­anfall
  • Verdauungssystem: zum Beispiel Magen­schleim­haut­entzündung und Magen­geschwür
  • Kopf: Migräne, Hörsturz, Tinnitus (Ohr­geräusche), erhöhter Augen­innen­druck (Glaukom)
  • Muskel- und Skelettsystem: chronische Ver­krampfungen, Fibromyalgien (diffuse chronische Schmerzen in Muskulatur, Binde­gewebe und Knochen)
  • Stoffwechsel: zum Beispiel Zucker­krankheit (Diabetes)
  • Atemsystem: Asthma
  • Immunsystem: gehäufte Infekte, aber auch Haut- und Tumor­er­krankungen sowie Rheuma

Doch nicht nur körperliche Krank­heiten stellen eine Gefahr da – auch die Psyche darf nicht mehr unter­schätzt werden. Die An­zahl der Personen die an Burnout oder Depressionen er­kranken, steigt in Deutsch­land stetig weiter. Viele wissen nicht, dass auch Stress lang­fristige Folgen wie De­pressionen aus­lösen kann.

Folgendes Anzeichen können auf chronischen Stress hindeuten:

  • Anspannung, Nervosität, Un­konzentriert­heit
  • Gefühl der Un­sicher­heit und Über­forderung
  • Antriebslosigkeit, Er­schöpfung
  • Schlafstörungen
  • Angst – und Panik­attacken
  • Depressionen
  • Psychosomatische Störungen
  • Soziale Isolation
  • Aggressives und gereiztes Ver­halten
  • Erhöhter Nikotin-, Alkohol- und Medikamenten­konsum
  • Streitsüchtig, viele Konflikte im sozialen Um­feld

Wann wird Stress gefährlich?

Wenn Belastungen zu lange, zu oft und zu heftig wirken, gerät die normale nervliche und hormonelle Regulation aus dem Takt. Die Folgen davon sind Fehlsteuerungen. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Fehl­steuerung:

  • Aktive Fehlsteuerung: Eine ständige Kampf- und Flucht­bereit­schaft
  • Passive Fehlsteuerung: Schreck­bereit­schaft (übermäßige Hilflosig­keit und Handlungs­unfähigkeit)

Bei der aktiven Fehl­steuerung läuft nicht die oben beschriebene Stress­reaktion ab, sondern die An­passungs- und Widerstands­phase ist sehr ver­stärkt und ver­längert, während die Er­holung danach viel zu kurz kommt oder ganz aus­fällt, weil die be­troffene Person nicht mehr ab­schalten kann.

Im Gegensatz dazu ist die passive Fehl­steuerung durch ein "Absacken" der Körper­funktionen gekenn­zeichnet: Nach­lassende Herz­frequenz und Muskel­spannung, Blut­druck­abfall und Atem­stocken können in schweren Fällen sogar zu Schock und Ohn­macht führen. Der Betroffene bzw. die Betroffene lebt ständig in dem Gefühl, es könnte etwas Schlimmes geschehen, dem er aus­ge­liefert und nicht ge­wachsen ist. Die Stress­reaktion nimmt auch hier keinen normalen Ver­lauf, sondern bleibt gleich­sam schon im ersten Alarm­stadium (Schreck­sekunde) stecken. So kommt es kaum zur Energie­mobilisierung und die aktive Aus­einander­setzung mit dem Stressor bleibt aus. Mit der Zeit treten diese Ohn­machts- und Ver­sagens­gefühle auch bei Bagatell­problemen immer häufiger auf.

Eine glückliche Frau ist am joggen.

Stress abbauen: Bewegung & Sport

Im menschlichen Körper über­wachen spezielle Mess­fühler (Rezeptoren) ständig die Menge der aus­ge­schütteten Stress­hormone. Steigt deren Pegel­stand zu hoch, schlagen sie Alarm und bewirken über die Bildung von Enzymen den Abbau der Stress­hormone. Durch Bewegung werden zusätzliche Rezeptoren ge­bildet, die es er­möglichen, nach einer Belastung schneller wieder auf Ent­spannung und Regeneration um­zu­schalten. Bei wenig körperlicher Bewegung bleiben die Stress­hormone dagegen sechs- bis achtmal länger im Körper.

Beim Stress­abbau hilft also in jedem Fall körperlicher Aktivität. Extrem­sport eignet sich tatsächlich eher weniger, da dadurch wieder Stress erzeugt wird. Ein moderat betriebener Aus­dauer­sport wie Joggen, Walken, Fahrrad­fahren oder Schwimmen baut effizient Stress­hormone ab und setzt bei Regel­mäßig­keit sogar Neuro­transmitter wie Serotonin, Dopamin und Endorphine frei. Diese sorgen für Euphorie und Wohl­befinden.

Während Endorphine den Körper prickelnd be­rauschen, sorgt das Serotonin im Gehirn für gute Laune, innere Ruhe und er­holsamen Schlaf. Das Paradox dieser "Stress­medizin" liegt also darin, einer Be­lastung mit einer Belastung zu begegnen, was viele Menschen einige Über­windung kostet.

Doch Bewegung im All­tag kann auch schon stark bei der Stress­bewältigung helfen. Beim Telefonieren kann man zum Beispiel auf­stehen und etwas um­her­gehen; man kann die Treppen nehmen anstatt den Auf­zug oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Spazier­gänge lassen sich auch manchmal gut in die Mittags­pause integrieren.

Das Burnout

Mit dem Begriff "Burnout" beschrieb 1974 der ameri­ka­nische Psychologe Herbert Freuden­berger einen Zustand völliger emotionaler Erschöpfung bei Helfern im Gesund­heits­wesen. Ermüdung, Frustration, Hilflosigkeit und Zurückge­zogenheit sind ihm zufolge das Resultat eines langen Prozesses, bei dem Arbeits­belastung, Dauer­stress und psychische Anpassung mitein­ander einher­gehen.

In unserem Ratgeber "Burnout: Definition, Symptome & Behandlung" erfahren Sie mehr über das Thema.

Unser Rat zur Burnout-Prävention:

  • Lernen Sie, Ihre momentanen persön­lichen Leistungs­grenzen zu akzeptieren
  • Legen Sie eine langsamere Gangart ein
  • Unterteilen Sie alltägliche Aufgaben in kleinere Abschnitte, zwischen denen ausreichende Er­holungs­pausen platziert sind
  • Finden Sie die richtige bio­rhyth­mische Balance zwischen Aktivität und Ruhe

Leide ich unter Stress?

Stresssignale offenbaren sich dem wachen und geübten Auge sowohl in bestimmten Körper­empfin­dungen, Gedanken und Gefühlen als auch Verhaltens­weisen. Gehen Sie zunächst einmal syste­matisch einen typischen Tag und dann vielleicht eine besonders stressige Woche durch. Notieren Sie sich zu jedem der fünf Punkte Ihre Beo­bacht­ungen. Wenn Sie dann die momentan wichtigsten Stress­signale in Ihrem Leben identifi­ziert haben, können Sie noch einen Schritt weiter­gehen und heraus­finden, ob Ihre Signale ein typisches Stress­profil ergeben.

Stellen Sie sich fünf selbst­diagnos­tische Fragen:

  • Welche Situationen lösen bei mir regel­mäßig körper­liche Reaktionen wie Magen­schmerzen, Schweiß­ausbrüche, Muskel­verspannungen, Herzrasen, "unerklärliche" Erschöpfung, Kurz­atmigkeit oder "Zornes­adern" aus?
  • Was verursacht intensive negative Gefühle bei mir – etwa Ärger, Angst, Niederge­schlagen­heit oder das Gefühl, über­wältigt zu werden und hilflos zu sein? Wichtig dabei ist, solche Gefühle aufzu­spüren, die länger als ein paar Minuten andauern
  • Wann gehen mir negative Gedanken wie "Auch das noch", "Das schaffe ich nicht", "Das geht schief", "Nichts wie weg hier" oder "Denen zeige ich’s" durch den Kopf?
  • Habe ich Probleme mit meiner Gedächtnis- und Konzen­trations­fähigkeit? Wenn ja, bei welchen Aufgaben? Gerate ich oft "unvermittelt" ins Grübeln oder habe ich Sorgen mit immer wieder­kehren­den Themen?
  • Greife ich oft nach "schnellen Stresslösern" wie Zigaretten, Alkohol, Kaffee oder Süßigkeiten? Bin ich ständig "zwanghaft" aktiv und lasse passive Erholungs­phasen kaum zu? Was hält mich von gesunden Gewohn­heiten ab – wie regel­mäßigem Sport, vernünftiger Ernährung und aus­gleichen­der Entspannung?

Der Selbsttest - Welcher Stress­typ bin ich?

Wie ein Mensch mit seinem Stress umgeht, ist nicht schicksal­haft, sondern hängt meist von erlernten Ver­haltens­mustern ab, die ihren Ursprung in der Kindheit haben und im späteren Leben verstärkt werden. Ob also ein eher kämpferischer Umgang die Regel ist oder ein ängstlich-ver­mei­den­der oder sogar hilfloser, bestimmen weniger die Gene als immer wieder­kehrende Lern­er­fahrungen mit Eltern, Vorge­setzten oder Gleich­altrigen.

Der sogenannte "Kämpfertyp" bekam so bestätigt, dass es sich lohnt, schneller und aggressiver als andere zu sein, sich noch mehr anzu­strengen und keine Pausen zuzu­lassen. Sein hoher Erfolgs- und Erwartungs­druck setzt ihn ständig unter Spannung und birgt die Gefahr der Über­schätzung und Über­forderung in sich. Er ist überzeugt, dies und das auch noch zu schaffen und arbeitet am liebsten auf drei Baustellen gleichzeitig.

Im Gegensatz dazu hält der "Fluchttyp" sich von allem, was brenzlig und anstrengend ist, fern. Vermeiden und Abhauen hat sich für ihn meistens gelohnt, indem es ihn aus der "Schusslinie" heraus­gehalten hat. Der Vermeider hält sich für weniger belastbar als er wirklich ist, und steht so in Gefahr, immer mehr in die Unter­forderung abzu­rutschen.

Der "Hilflosigkeitstyp" hingegen lebt mit der lang­jährigen Lern­erfahrung, dass alles Machen und Tun (sogar das Weglaufen) keinen Sinn machen. Sein Lebens­motto ist: "Ich kann ja sowieso nichts machen. Ich schaffe das nicht. Vielmehr schafft es mich." Er hat vor seinen Stressoren kapituliert und kann sich zu nichts mehr aufraffen. In seinem Kopf kreisen ständig Ver­sagens­gedanken und Zukunfts­sorgen und nicht selten leidet er an Depres­sionen. In der Beant­wortung der folgenden fünf Fragen können Sie Ihr typisches Stress­profil ermitteln und damit die Voraus­setzung dafür schaffen, genau diejenigen Anti-Stress-Strategien auszu­wählen, die zu Ihrem Reaktions­muster passen.

Testen Sie im Folgenden, welcher Stresstyp Sie sind und finden Sie so heraus, welche Stress­be­wältigungs­techniken für Sie persön­lich am hilfreich­sten sind.

Welche Aussage ist typisch für Sie?

a) "Jetzt beeil Dich doch mal!"

b) "Das schaffe ich sowieso nicht. Da lasse ich lieber die Finger von."

c) "Mich überrollt alles."

Sie haben Berge von Arbeit auf Ihrem Schreibtisch. Ihr Vorgesetzter/Ihre Vorgesetzte kommt mit weiteren Aufgaben, die schnell erledigt werden sollen. Wie verhalten Sie sich?

a) Ich arbeite das Wochenende durch, dann schaffe ich das

b) Ich traue mich nicht, meinem Chef/meiner Chefin zu sagen, dass das eigentlich nicht zu schaffen ist

c) Ich sitze vor dem Berg von Arbeit und weiß nicht, wo ich anfangen soll

Ihre Familie und Freund*innen beklagen sich, dass Sie keine Zeit für Sie haben. Was denken Sie?

a) Ich bin ärgerlich, dass mein Umfeld nicht sieht, wie wichtig mir meine Arbeit ist und wie viel ich zu tun habe

b) Am besten bleibe ich noch etwas länger im Büro, um der häuslichen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen

c) Ich kann es einfach niemandem recht machen

Welche körperlichen Symptome verspüren Sie am ehesten, wenn Sie auf Stress reagieren?

a) Mein Puls geht hoch

b) Stress schlägt bei mir auf den Magen

c) Ich fühle mich so schlecht, dass ich kaum aus dem Bett komme

Sie haben schon einmal versucht, etwas gegen Ihren Stress zu unter­nehmen: Woran sind Sie gescheitert? Wenn Sie es noch nicht versucht haben: Was ist der wesent­liche Hinde­rungs­grund, es einmal zu versuchen?

a) Ich habe keine Zeit

b) Der Aufwand für einen Kursbesuch ist zu hoch. Es kommt immer wieder etwas dazwischen, wenn ich üben will

c) Das bringt mir sowieso nichts

Auswertung der Antworten

Wenn Sie die vorherigen Fragen über­wiegend mit a) beantwortet haben und Sie ein Kämpfer sind, sind passive Ent­span­nungs­verfahren, Meditation und das Erlernen von Er­holungs­kompetenz oberste Wahl. Als Kämpfer müssen Sie erst einmal lernen, Ruhe zu finden und Erholungs­pausen einzulegen. Das geht am besten mit kurzer Atem­meditation oder auto­genem Training. Auch kleine Spazier­gänge in der Natur sind sehr sinnvoll.

Stellt sich über vermehrte b)-Antworten heraus, dass Sie ein Vermeider sind, dann sollten Sie einer­seits Ihren ängstlichen Geist mit aktiver Entspannung beruhigen lernen und sich anderer­seits ruhig körperlich mit moderatem Aus­dauer­training oder bewegungs­intensiv­em Yoga oder Tai-Chi fordern. Sie werden schnell fest­stellen, dass mehr Kraft in Ihnen steckt als Sie vermuten, und auch eine erhöhte Puls­frequenz keine Gefahr für Sie bedeutet.

Für den Hilflosen mit über­wiegend­en c)-Antworten sind passive Entspannungs­techniken nicht sinnvoll, da er ohnehin schon schwer gebeugt ist. Falls Sie diesem Profil entsprechen, sollten Sie einen Thera­peuten bzw. eine Thera­peutin aufsuchen, mit dem/der Sie zunächst Ihre negativen Gedanken­muster bearbeiten und dann Schritt für Schritt zu einer realis­tischen Einschät­zung Ihrer Fähig­keiten zurück­finden. Auch ist es gut, Bewegungs­aktivitäten aufzu­nehmen und so wieder in Schwung zu kommen. Aber auch hier Vorsicht: Setzen Sie sich keine Leistungs­ziele, sondern betreiben Sie Walking, Yoga oder Tai-Chi nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel!

Stressbewältigung: Methoden

Untersuchen Sie, ob Sie an der Stress­situation etwas ver­ändern können. Wenn ja, können Sie vielleicht die Stress­dosis ver­ringern, indem Sie einige Stressoren aus­schalten, reduzieren oder gar ver­meiden. Vielleicht beschäftigen Sie sich aber auch zunächst mit der Frage, wer oder was Sie daran hindert, etwas zu ver­ändern.

Falls Sie der Über­zeugung sind, über­haupt nichts verändern zu können, etwa im Falle eines Arbeits­platz­verlustes, stellt sich die Frage, wie Sie künftig mit dem wirklich nicht Veränderbaren um­gehen wollen. Wollen Sie kurz­fristig in der Lage sein, die Stress­erregung zu drosseln und eine schnellere Er­holung zu er­möglichen? Oder möchten Sie noch weiter­gehen, indem Sie Ihre Ein­stellung zum Un­abänderlichen über­prüfen und ver­ändern?

Um all dies erfolg­reich um­setzen zu können, gibt es eine Reihe erprobter Stress­bewältigungs­techniken, die sowohl kurz- als auch lang­fristig Hilfe bei Stress möglich machen. In unserem Ratgeber zum Thema Stressbewältigung gehen wir ausführlich auf verschiedene Methoden zur Stressbewältigung ein.

Wie kann ich meinen Kopf entspannen?

Der überwiegende Teil des all­täglichen Stresses macht vor allem geistig und psychisch zu schaffen: Drohende finanzielle Schwierig­keiten, gesund­heitliche Probleme, Partner­verlust oder Scheidungs­verfahren wirbeln Gedanken und Gefühle gehörig durch­einander und verdichten sich schließlich zu dicken Sorgen­paketen. Die Sorgen kreisen unauf­hörlich und binden alle Aufmerk­samkeit und Energie. Aus dieser Psycho­gefangen­schaft, in der einen die Sorgen fest­halten, können jedoch Techniken der Auf­merk­sam­keits­kontrolle sowie der kognitiven Verhaltens­therapie heraus­führen.

Im Folgenden haben wir für Sie die besten Techniken zusammen­gefasst.

Bewusstmachen negativer Gedanken und Gedankenstopptechnik

Das Bewusstmachen negativer Gedanken bedeutet vor allem, die eigenen Gedanken aus einer Beobachterposition zu betrachten. Sie sollten akzeptieren, dass die Gedanken da sind, sich aber nicht mit Ihnen identifizieren. Beobachten Sie einfach von außen wie Gedanken kommen und gehen und geben Ihnen keine Bedeutung mehr für Ihr Wohlbefinden.

Dabei kann es auch hilfreich sein, sich die erregenden Gedanken – etwa im Sinne eines Stress­tage­buchs – einmal selbst zu erzählen und aufzuschreiben. Falls Sie jedoch von quälenden Angst- oder Zwangs­gedanken bedrängt werden, hat sich die Gedanken­stopp­technik besonders bewährt.

Dabei kommt es darauf an, dass Sie einen Gedanken­gang möglichst früh abbrechen, bevor er sich voll entfaltet hat. Sie sagen sich innerlich sofort "Stopp!", wenn ein bedrängender Gedanke auftaucht und wenden sich bewusst einer anderen Vorstellung oder Aktivität zu, die positiv ablenkt. Sie können sich dabei auch ein rotes Stopp­schild oder eine rote Schieds­richter­karte vorstellen.

Rationale Selbstanalyse als Stressmanagement

Eine weitere Möglichkeit zum Entschärfen negativer Gedanken ist die rationale Bewertungs­analyse.

Oft wird die Realität durch eine von irrationalen Glaubenssätzen verzerrte Brille wahrgenommen, so dass die Konsequenzen ebenfalls negativ ausfallen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie haben im Büro beiläufig mitbekommen, dass Kritik an Ihrer Arbeit geäußert wurde. Plötzlich werden Sie darüber informiert, dass Sie für den nächsten Tag einen Termin bei Ihrem Chef/Ihrer Chefin haben. Welche Gedanken würden dann wohl in Ihrem Kopf herumschwirren?

Sind es eher stressverstärkende Glaubens­sätze wie "Wenn man mich kritisiert, bedeutet das, dass ich unten durch und nichts wert bin" bzw. "Ich wusste es ja, dass so was passiert. Ich bin eben ein Loser. Mir gelingt nichts." sowie "Ich hätte mich noch mehr anstrengen müssen. Irgendwie sind die anderen immer besser." Oder sind es eher stress­dämpfende Glaubens­sätze wie "Abwarten, ich habe gut gearbeitet und kenne meine Stärken. Kritik kann mich nicht erschüttern.“ bzw. "Rück­schläge kommen vor. Ich werde meinen Weg trotzdem erfolg­reich gehen." Falls Ihre Gedanken eher stressver­stärkenden Charakter haben, ist es hilfreich, sie in einer rationalen Selbst­analyse noch genauer zu identifizieren.

Stellen Sie sich hierzu einige Fragen nach realen Fakten, vor allem:

  • War die Situation wirklich so, wie ich sie erlebt und gesehen habe? Würden andere Beteiligte mein Erleben / meine Sichtweise teilen?
  • Stimmt meine Bewertung der Situation mit der anderer überein?
  • Sehe ich die Situation nur durch meine Brille oder kann ich mir die der anderen aufsetzen?
  • Ist es eher gut oder schädlich für mich, wie ich die Situation erlebt oder bewertet habe?
  • Hilft mir das, stabiler und ausgeglichener zu werden, oder regt es mich auf?
  • Belastet es mich, indem es mich mutlos, ärgerlich oder kontaktscheu macht?
  • Hilft es mir, Konflikte mit anderen konstruktiv zu lösen, oder vergrößert es sie noch?
  • Enthält meine Bewertung der Situation irrationale Ideen oder Glaubenssätze?
  • Glaube ich etwa, dass jemand/etwas unbedingt anders sein sollte oder müsste?
  • Finde ich die Situation katastrophal, entsetzlich oder schrecklich?
  • Habe ich das Gefühl, die Situation nicht aushalten zu können? Strafe ich mich oder andere wegen irgendwelcher Handlungen mit totaler Geringschätzung?

Die notwendige Veränderung des Verhaltens

Einstellungsänderungen bedürfen jedoch eines intensiven Verhaltens­trainings, damit sie sich auch im täg­lichen Handeln und Kommuni­zieren verankern können. Die wichtigste Voraus­setzung für Erfolg auf diesem Wege ist, Geduld mit sich selbst zu haben. Schließ­lich lässt sich das kompli­zierte Zusammen­spiel von Glaubens­sätzen und Verhalten nicht einfach durch Knopf­druck umpolen. Die jetzigen Denk- und Verhaltens­weisen haben sich über Jahre hinweg fest einprägen können. Deshalb bietet eine "Strategie der kleinen Schritte" die beste Gewähr dafür, neue Verhaltens­weisen zu entwickeln. Versuchen Sie, jeden Tag ein kleines Stückchen "neue Ein­stellung" in die Praxis umzusetzen. Mit allen anfäng­lichen Unsicher­heiten und Barrieren.

Probieren Sie folgende Strategie aus:

  • Nehmen Sie sich vor, mehr Emotionen und auch Schwächen zu zeigen
  • Gestehen Sie Fehler ein und geben Sie Perfektions­ansprüche auf. Das erfordert viel Mut und positive Selbst­über­zeugung
  • Tun Sie mehr und mehr das, was Sie wirklich wollen und was Ihnen im Sinne Ihrer Persön­lich­keits­entwicklung guttut
  • Richten Sie sich nicht immer nach den anderen, sondern riskieren Sie auch mal Ablehnung und Zurück­weisung, indem Sie Nein sagen
  • Grenzen Sie sich ab und lernen Sie, sich gegen Über­forderung zu schützen. Durch einfaches Sein­lassen, Aufhören und Sich­begnügen
  • Wichtig ist auch, dass Sie nicht zu vermeidende schmerz­liche Situationen, Frust und Lebens­krisen aushalten lernen. Betrachten Sie sie als Chancen zur Weiter­entwicklung, ohne andere oder "die Verhältnisse" dafür verant­wortlich zu machen

Zufriedenheits- und Belohnungs­erlebnisse als Ausgleich schaffen

In Zeiten großer Stress­belastung hat man sich eher angewöhnt, über Ärger, Ängste und andere Unannehm­lichkeiten zu schimpfen oder zu klagen, als sich über Ange­nehmes zu freuen. Die Bereitschaft, Freude, Genuss und Spaß sowohl momentan zu erleben als auch wieder in Erinnerung zu rufen, nimmt rapide ab. Doch wo ausgleichende Freizeit­aktivitäten wie Hobbys, Sport und Spiel aufge­geben werden, soziale Kontakte verkümmern und der Humor verloren geht, ist neuer Stress schon vorpro­grammiert.

Deshalb ist es wichtig, sich diesen Teufelskreis bewusst zu machen und dann damit anzufangen, sich wieder gezielt auf Wohlfühl- und Zufrieden­heits­erlebnisse auszu­richten. Fragen Sie sich zunächst: "Was brauche ich, um auch im Alltag Dinge genießen und Angenehmes erleben zu können? Wie ist es mir früher gelungen, trotz Belastungen Schönes zu genießen und Spaß zu haben? Was hält mich davon ab, so etwas wieder in mein Leben zu inte­grieren? Ist es Zeit­mangel, Alltags­routine oder auch nach­lässiger Umgang mit mir selbst?"

Bei genauerem Hinsehen werden Sie zugeben müssen, dass sogenannte wichtige Verhinderungs­gründe oftmals nur vorge­schoben sind und Sie sich selbst sabotieren. Deshalb besteht der erste Schritt hin zu einer Verbesserung Ihrer Lebens­qualität darin, Ihre Aufmerk­samkeit wieder mehr auf genuss­fördernde Reize zu lenken. Heraus­zufinden, was Ihre ureigenen Genuss- und Spaß­zonen sind, und sich nach und nach wieder mit ihnen anzu­freunden. Mit anderen Worten: "Widmen Sie sich wieder aktiv einem anregenden Hobby. Gehen Sie öfter mal ins Kino, Theater oder Konzert. Lesen Sie spannende und interessante Bücher; musizieren Sie oder treiben Sie spaß­orientierten Sport; gehen Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partner*in oder Freund*innen gemütlich essen oder in die "Kneipe"; verreisen Sie."

Faulenzen Sie mal ohne schlechtes Gewissen und gehen Sie in die Sauna. Nehmen Sie sich mehr Zeit für Erotisches und den Austausch von Zärtlich­keiten. Suchen Sie Erlebnisse in der Natur und fördern Sie die Fähigkeit zu Muße und Erholung. Entdecken Sie wieder das zweck­freie Spielen, den Zauber der Fantasie und Poesie und vor allem: Lachen Sie – über sich selbst und über oftmals unfrei­willig komische Situationen und Menschen.

Vielleicht besuchen Sie ein Lachyoga-Seminar oder sehen sich bewusst lustige Filme an, die Sie zum Lachen bringen. Wenn erst einmal wieder ein herz­haftes Lachen Ihren verdüsterten Stress-Himmel aufge­heitert hat, werden Sie sehen, dass auch die anderen Dinge ohne großen Aufwand möglich sind. Also fangen Sie am besten gleich an!

Frau tanzt glücklich in ihrer Küche.

Was kann ich gegen Stress im Arbeitsalltag tun?

Über ihre Tochter "MediExpert – Gesell­schaft für betrieb­liches Gesund­heits­manage­ment" bietet die Gothaer Kranken­versiche­rung ihren Firmen­kund*innen spezielle Programme zur Gesundheits­förderung an. Durch bedarfs­spezifische Inter­ventions­projekte wird Stress nach­weislich abgebaut. Eine Reduktion von Beschwerden bei körper­licher und psychischer Belastung trägt zu einer verbesserten Gesund­heits­quote im Unter­nehmen bei. So entsteht ein Vorteil für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen. Eine gesunde Work-Life-Balance steht für ein ausge­wogenes Verhältnis von Berufs- und Privat­leben, von Anspannung und Entspannung.

Probieren Sie folgende Tipps zur Verringerung von Stress­situationen bei der Arbeit:

  • Betrachten Sie Ihre Arbeit als normalen Teil Ihres Lebens. Es kostet zu viel Kraft, wenn man bereits am Montag beginnt, auf das freie Wochenende zu warten
  • Planen Sie Inhalte Ihrer Arbeit und den damit verbundenen Zeit­einsatz bereits bei Arbeits­beginn und bauen Sie bei Terminen und bei schwierigen Arbeits­prozessen ausreichend Zeitpuffer ein
  • Ordnung am Arbeitsplatz verhilft Ihnen zu mehr Übersicht
  • Vergessen Sie auch die Pausen nicht. Nur wer regelmäßig kleine Regene­rations­pausen einlegt, kann über den Tag hinweg seine volle Leistung abrufen. Gestalten Sie Pausen aktiv, z. B. mit körper­licher Bewegung
  • Ihre Arbeit wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie sich mit Ihren Aufgaben identifizieren
  • Lächeln und Lachen helfen über manche schwierige Situation hinweg

Was tun Sie, wenn eine unvorher­gesehene Situation das "Fass zum Überlaufen" bringt? Wie begegnen Sie Denk­blockaden, die häufig in Über­forderungs­situationen auftreten? Probieren Sie diese Übungen zur akuten "Krisenbe­wältigung":

  • Distanz zur Situation: Fahren Sie in Ihrem Büro­stuhl vom Schreib­tisch weg. Stehen Sie auf oder gewinnen Sie auf andere Weise Abstand von Ihrer Arbeits­situation.
  • Atmung: Atmen Sie einige Minuten sehr ruhig, möglichst nur acht Atem­züge (oder weniger) pro Minute. Ein regel­mäßiges, bewusstes tiefes Ein- und Ausatmen ist ein effektiver Weg zum Stress­abbau.
  • Countdown: Zählen Sie rückwärts, zum Beispiel von zehn auf eins.
  • Visualisierung: Suchen Sie gedank­lich Personen oder Orte auf, wo Sie sich besonders wohl fühlen. Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie sich gerne befänden. Verweilen Sie dort für einige wenige Minuten. Kehren Sie dann mit positiver neuer Energie zurück.
  • Fokussierte Aufmerksamkeit: Priorisieren Sie neu. Mit sachlicher Distanz widmen Sie sich nach­einander den anstehenden Aufgaben.

Fazit

Chronischer Stress kann zu einer Reihe von gefähr­lichen Störungen und Krank­heiten führen. Hören Sie daher auf die Anzeichen für Stress, die Ihr Körper Ihnen signa­lisiert! Versuchen Sie sich mit verschie­denen Techniken, wie beispiels­weise Yoga und Bewegung zu ent­spannen. Gönnen Sie sich im Alltag eine Auszeit und belohnen Sie sich selber mit Dingen, die Sie gerne tun!

Fragen & Antworten

Was sind Symptome und Folgen von Stress?

Stress kann sich durch ver­schiedene Symptome äußern. Die häufigsten körperlichen Symptome sind Magen­schmerzen, Verdauungs­probleme, Ver­spannungen in den Muskeln, geschwächtes Immun­system, Zähne­knirschen und Hyper­ventilation. Weitere psychische Symptome können Schlaf­störungen, Gereizt­heit und Nervosität sein.

Chronischer Stress kann zu gefährlichen Krankheiten wie Blut­hoch­druck, Diabetes, Rheuma u.v.m. führen. Um das zu ver­hindern, ist es wichtig, Symptome früh­zeitig zu er­kennen und Stress­bewältigungs­mechanismen zu ent­wickeln.

Was bringt ein Anti-Stress-Ball?

Ein Anti-Stress-Ball ist ein Hilfs­mittel zur Stress­be­wältigung. Der Ball ist ungefähr eine Hand groß und leicht formbar. In Stress­situationen kann der Ball dann ge­knetet werden und somit Spannungen ab­bauen. Das Kneten des Anti-Stress-Balls soll eine be­ruhigende Wirkung auf das Nerven­system haben.

Was versteht man unter dem Diathese-Stress-Modell?

Das Diathese-Stress-Modell oder auch Vulnerabilitäts-Stress-Modell beschreibt die An­nahme, dass es eine Wechsel­wirkung zwischen Krank­heits­neigung und Stress gibt. „Diathese“ steht für die An­fällig­keit an einer be­stimmten Krank­heit zu erkranken – dies beinhaltet sowohl genetische als auch psychologische und soziale Faktoren. Laut Modell kommt es also bei Stress­situationen nur zu einer psychischen Störung, wenn die An­fällig­keit (Diathese oder Vulnerabilität) vor­liegt.

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