Unser Rücken ist so stark, dass er den Körper aufrecht halten kann. Gleichzeitig ist er so flexibel, dass wir uns bücken, strecken und in fast alle Richtungen drehen können. Möglich macht das ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Wirbelsäule, Muskeln und Bändern. Doch fast alle von uns trifft es mehr oder weniger: Rückenschmerzen sind das Volksleiden schlechthin.
Wir haben für Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema Rückenprobleme zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Wirbel für Wirbel: Zentrales Element unseres Rückens ist die Wirbelsäule. Sie ist unterteilt in sieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbel. Am Ende des Rumpfes befindet sich das Kreuzbein, fünf miteinander verwachsene Wirbel, die zusammen mit den Darmbeinen links und rechts das Becken bilden. An das Kreuzbein schließt sich nach unten das Steißbein an. Bandscheiben sind die Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Sie fangen Erschütterungen ab und machen die Wirbelsäule beweglich.
Wichtige Mitspieler: Bänder fixieren, Muskeln stabilisieren die Wirbelsäule und entlasten Bandscheiben und Gelenke.
Das Problem: Bereits ab dem 30. Lebensjahr verringert sich die Muskelmasse jedes Jahr um etwa ein Prozent. Zudem bewegen wir uns meist viel zu wenig und sitzen viel zu viel. Ist die Bauch- und Rückenmuskulatur als Folge davon schwach, schafft sie es nicht, der Wirbelsäule ausreichenden Halt zu geben. Die Knochenkette, die dem Menschen den aufrechten Gang ermöglicht, "schwankt".
Folgenschwer: Kein Wunder, wenn unsere Wirbelsäule leidet. Denn gibt es zu wenig Unterstützung von den Muskeln, führt das auf Dauer zu Verspannungen und Schmerzen. Kommen dann noch ein paar Pfunde zu viel dazu, hat die Wirbelsäule doppelt schwer zu tragen.
Nur wenige Menschen bleiben im Laufe ihres Lebens von Rückenschmerzen verschont. Bei etwa jeder vierten Frau und jedem sechsten Mann sind sie chronisch. Lange monoton sitzen, schwer heben, tragen, ziehen oder schieben, sich oft bücken und drehen etc., all das sind Risikofaktoren.
Nur selten stecken ernsthafte Verletzungen oder Wirbelsäulenerkrankungen dahinter, auch Bandscheibenschäden sind eher selten der Auslöser. Meist sind die Schmerzen "unspezifisch". Das heißt, trotz modernster Diagnostik kann die Ursache der Rückenschmerzen nicht gefunden werden. Übeltäter sind dann "lediglich" verspannte oder überlastete Muskeln.
Spiegelbild der Seele:Häufig spielt die Psyche eine Rolle. Probleme im Job, Streit mit dem Partner/der Partnerin oder Unzufriedenheit setzen auch dem Kreuz zu, denn Stress und Sorgen gehen mit einer inneren Anspannung einher: Besonders im Rücken und Nacken verkrampfen die Muskeln, verhärten und schmerzen. Um den betroffenen Bereich zu entlasten, verfällt der Körper in eine Schonhaltung. Dadurch verspannen weitere Muskelgruppen und die Beschwerden weiten sich aus.
Schmerz speichern: Verspannte Rückenmuskeln äußern sich oft mit Schmerzen im Schulter-Nacken- sowie im Bereich der Lendenwirbelsäule. Hier können sie sich plötzlich – bei einem Hexenschuss – oder allmählich entwickeln. Mitunter sind die Schmerzen so heftig, dass sich die Betroffenen nicht vorstellen können, dass relativ harmlose Verspannungen die Ursache sind.
Wichtig ist, die Symptome schnell zu lindern. Denn die ständigen Reize werden als Schmerzsignale ans Gehirn weitergegeben und gespeichert. Auf Dauer kann sich ein sogenanntes Schmerzgedächtnis entwickeln. Das Fatale: Auch wenn der eigentliche Auslöser wieder weg ist, bleiben die Schmerzen weiter da. Das macht die Behandlung schwierig und langwierig.
Gehen Sie deshalb zum Arzt bzw. zur Ärztin, wenn die Beschwerden nicht besser werden oder anhalten. Scheuen Sie sich nicht, einen Psychologen/eine Psychologin aufzusuchen.
Sport, Entspannung, die richtige Matratze - im Folgenden erfahren Sie, wie Sie sich und Ihren Rücken am besten pflegen können.
Bewegung
Abnehmen
Körperhaltung
Schuhwechsel
Matratze
Entspannung
Wenn es akut ist:Legen Sie sich flach hin und legen Sie die Beine im rechten Winkel auf mehrere dicke Kissen oder einen Hocker. Das entlastet die Wirbelsäule.
Weiter bewegen: So lösen sich die Verspannungen leichter. Selbst Sport ist erlaubt und wichtig.
Vorsichtig dehnen: Dehnen und strecken Sie sanft die betroffenen Muskelgruppen. Auch ruhiges Schwimmen hilft, die Muskeln zu lockern.
Wohlig warm: Rotlicht, Sauna, ein Körnerkissen: Wärme hilft dem verspannten Rücken fast immer.
Eintauchen: Warmes Wasser und ätherische Öle wie Lavendel oder Rosmarin entspannen und tun (nicht nur) dem Rücken gut.
Schmerzen stillen: Sind die Schmerzen stärker oder halten zwei bis drei Tage an, können Sie ein rezeptfreies Schmerzmittel nehmen (z. B. Diclofenac oder Ibuprofen). Achten Sie auf die angegebene Dosierung und nehmen Sie das Mittel nur einige Tage ein.
Um herauszufinden, woher die Schmerzen kommen, muss der Arzt/die Ärztin wissen, wo, wann und seit wann Sie Schmerzen haben. Was verstärkt oder lindert sie? Haben Sie Schmerzmittel eingenommen? Der Arzt/die Ärztin untersucht die Körperhaltung und die Form der Wirbelsäule, achtet auf Muskelverhärtungen, Beweglichkeit, Muskelkraft und Reflexe.
Auch seelische und berufliche Belastungen können eine Rolle spielen und sollten mit dem Arzt/der Ärztin besprochen werden. Deuten die Symptome auf eine spezifische Ursache wie einen starken Bandscheibenvorfall hin, kann eine Computer- oder Kernspintomografie Klarheit bringen.
Die Behandlung:Bei akuten oder leichten Kreuzschmerzen verschreibt der Arzt/die Ärztin meist ein Schmerzmittel, um den Teufelskreis aus Schmerzen und weitere Verspannung durch Schonhaltung zu durchbrechen. Nehmen Sie es höchstens vier Tage hintereinander und insgesamt zehn Tage im Monat ein, sonst kann ein Gewöhnungseffekt und eine Abhängigkeit entstehen.
Bewegtes Leben:Wichtig ist, sich täglich konsequent zu bewegen. Krankengymnastik, Bewegungsbäder, Massagen, manuelle Therapien, Wärmebehandlungen oder Akupunktur können helfen, die Schmerzen zu lindern. Bessern sich die Schmerzen nicht, ist eine kombinierte Behandlung aus Schmerz-, Psycho und Bewegungstherapie ratsam. Bleiben Sie auch anschließend am Ball, um Beweglichkeit und Kraft zu trainieren.
Ausnahmefall OP:Operationen sind bei Rückenschmerzen nur sinnvoll, wenn es eine spezifische Ursache gibt. Sie sind jedoch keine Garantie für ein schmerzfreies Leben. Eine Versteifung geschädigter Wirbelkörper durch Metallstäbe beispielsweise ist nur sinnvoll, wenn die Wirbelsäule instabil und deutlich verschoben ist.
Bei vermeintlich sanften Methoden, bei denen Schmerzmittel und andere Wirkstoffe über einen Katheter direkt in die Nähe des Rückenmarks geleitet werden, kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. Sie sollten deshalb nur eingesetzt werden, wenn konservative Therapien wirkungslos waren. Auch bei einem Bandscheibenvorfall ist eine Operation keine Garantie für lebenslange Schmerzfreiheit. Bei bis zu elf Prozent der Patient*innen tritt der Vorfall wieder auf. Sport und Bewegung beugen auch hier wirksam vor.
Angebot Ihrer Gothaer:Wir bieten unseren Versicherten mit chronischen oder wiederkehrenden Rückenschmerzen die Möglichkeit, eine FPZ-Therapie zu machen. Während des 12 bis 14 Wochen dauernden Programms lernen die Patienten und Patientinnen mit individuellen Übungen ihren Rücken zu stärken und werden von speziell ausgebildeten Therapeuten bzw. Therapeutinnen betreut.
Egal, ob Sie sich als Arbeitnehmer*in oder Selbständiger*r privat krankenversichern möchten, unsere günstige Krankenversicherung MediStart sichert Sie rundum gut ab. Erfahren Sie ganz einfach online, wie günstig eine ausgezeichnete Krankenversicherung sein kann. Die private Krankenversicherung der Gothaer bietet Ihnen genau den Gesundheitsschutz, der zu Ihnen passt. In nur wenigen Minuten können Sie ein Angebot anfordern.
Unser Rücken hält viel aus. Manches nimmt er uns mit der Zeit krumm. Manchmal ist er ernsthaft krank. Informieren Sie sich im Folgenden über die häufigsten Rückenkrankheiten.
Skoliose
Wirbelkanalstenose
Osteoporose
Morbus Bechterew
Hexenschuss
Bandscheibenvorfall
Rückenprobleme betreffen uns fast alle. Achten Sie auf Ihren Körper - versuchen Sie, Ihren Rücken durch Vorbeugemaßnahmen zu schützen. Falls Ihre Schmerzen nicht mehr zu verhindern sind, gilt: Zeit für ärztliche Hilfe!
Ob Arzneimittel, Sehhilfen oder Naturheilverfahren: Befreien Sie sich mit der Zusatzversicherung MediAmbulant von teuren Zuzahlungen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht abdeckt.
Mit der Gesundheitsapp für Ihre Gothaer Krankenversicherung können Sie Ihre Arztrechnungen und Rezepte ganz einfach mit Ihrem Smartphone bei uns einreichen und Portokosten sparen.
Mit unserer günstigen Zahnzusatzversicherung werden Zahnbehandlung und Prophylaxe sowie Zahnersatz bezahlbar – und Sie bei Ihrem Zahnarzt bzw. Ihrer Zahnärztin praktisch zum Privatpatienten/zur Privatpatientin.