Frau sitzt am Schreibtisch und fasst sich an ihren schmerzenden Rücken.

Rückencoach: Das hilft bei Rückenschmerzen

Unser Rücken ist so stark, dass er den Körper aufrecht halten kann. Gleich­zeitig ist er so flexibel, dass wir uns bücken, strecken und in fast alle Richtungen drehen können. Möglich macht das ein fein abge­stimmtes Zusammen­spiel von Wirbel­säule, Muskeln und Bändern. Doch fast alle von uns trifft es mehr oder weniger: Rücken­schmerzen sind das Volks­leiden schlechthin.

Wir haben für Sie alle wichtigen Informa­tionen rund um das Thema Rücken­probleme zusammen­gefasst.

Wie funktioniert unser Rücken?

Wirbel für Wirbel: Zentrales Element unseres Rückens ist die Wir­bel­säule. Sie ist unter­teilt in sieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Len­den­wirbel. Am Ende des Rumpfes befindet sich das Kreuz­bein, fünf mit­ein­ander ver­wach­sene Wirbel, die zu­sammen mit den Darm­beinen links und rechts das Becken bilden. An das Kreuz­bein schließt sich nach unten das Steiß­bein an. Band­scheiben sind die Stoß­dämpfer zwischen den ein­zel­nen Wirbeln. Sie fangen Er­schüt­te­run­gen ab und machen die Wir­bel­säule be­weg­lich.

Wichtige Mitspieler: Bänder fix­ieren, Muskeln sta­bi­li­sier­en die Wir­bel­säule und ent­lasten Band­scheiben und Ge­lenke.

  • Als größere Muskel­gruppe verlaufen die Rücken­strecker ent­lang der Wirbel­säule und richten den Rumpf auf
  • Die kurzen Rücken­strecker ver­binden vor­wiegend ein­zelne Wirbel mit­einander und sta­bili­sieren die Wirbel­säule
  • Die Bauch­muskeln bringen den Rumpf nach vorn und richten das Becken auf
  • Die Nacken­muskeln verbinden die Hals­wirbel­säule mit dem Hinter­kopf. Weil sie stark be­ansprucht werden, sind sie schnell verspannt

Das Problem: Bereits ab dem 30. Lebensj­ahr ver­ringert sich die Muskel­masse jedes Jahr um etwa ein Prozent. Zudem be­wegen wir uns meist viel zu wenig und sitzen viel zu viel. Ist die Bauch- und Rücken­mus­ku­latur als Folge davon schwach, schafft sie es nicht, der Wirbel­säule aus­reichenden Halt zu geben. Die Knochen­kette, die dem Menschen den aufrechten Gang ermöglicht, "schwankt".

Folgenschwer: Kein Wunder, wenn unsere Wirbel­säule leidet. Denn gibt es zu wenig Unter­stützung von den Muskeln, führt das auf Dauer zu Ver­span­nungen und Schmerzen. Kommen dann noch ein paar Pfunde zu viel dazu, hat die Wirbel­säule doppelt schwer zu tragen.

Was kann ich meinem Rücken Gutes tun?

Sport, Entspannung, die richtige Matratze - im Folgenden erfahren Sie, wie Sie sich und Ihren Rücken am besten pflegen können.

Bewegung

Abnehmen

Körperhaltung

Schuhwechsel

Matratze

Entspannung

Was kann ich bei Rückenproblemen tun? - Erste Hilfe

Wenn es akut ist:Legen Sie sich flach hin und legen Sie die Beine im rechten Winkel auf mehrere dicke Kissen oder einen Hocker. Das ent­lastet die Wir­bel­säule.

Weiter bewegen: So lösen sich die Ver­spannungen leichter. Selbst Sport ist erlaubt und wichtig.

Vorsichtig dehnen: Dehnen und strecken Sie sanft die be­troffenen Muskel­gruppen. Auch ruhiges Schwimmen hilft, die Muskeln zu lockern.

Wohlig warm: Rotlicht, Sauna, ein Körnerkissen: Wärme hilft dem verspannten Rücken fast immer.

Eintauchen: Warmes Wasser und ätherische Öle wie Lavendel oder Rosmarin entspannen und tun (nicht nur) dem Rücken gut.

Schmerzen stillen: Sind die Schmerzen stärker oder halten zwei bis drei Tage an, können Sie ein re­zept­freies Schmerz­mit­tel nehmen (z. B. Diclofenac oder Ibu­profen). Achten Sie auf die an­gegebene Do­sierung und nehmen Sie das Mittel nur einige Tage ein.

Ein Arzt untersucht den Rücken eines Patienten.

Zeit für ärztliche Hilfe!

Um herauszufinden, woher die Schmer­zen kommen, muss der Arzt/die Ärztin wissen, wo, wann und seit wann Sie Schmerzen haben. Was ver­stärkt oder lindert sie? Haben Sie Schmerz­mit­tel ein­genom­men? Der Arzt/die Ärztin unter­sucht die Kör­per­haltung und die Form der Wir­bel­säule, achtet auf Mus­kel­ver­härt­ungen, Be­weg­lichkeit, Muskel­kraft und Reflexe.

Auch seelische und be­ruf­liche Be­last­ung­en können eine Rolle spielen und sollten mit dem Arzt/der Ärztin be­sproch­en werden. Deuten die Sym­ptome auf eine spe­zi­fische Ursache wie einen starken Band­scheibenvorfall hin, kann eine Computer- oder Kern­spin­tomografie Klarheit bringen.

Die Behandlung:Bei akuten oder leichten Kreuz­schmerzen verschreibt der Arzt/die Ärztin meist ein Schmerz­mit­tel, um den Teufelskreis aus Schmerzen und weitere Verspannung durch Schonhaltung zu durch­brechen. Nehmen Sie es höchstens vier Tage hinter­einander und insgesamt zehn Tage im Monat ein, sonst kann ein Gewöhnungseffekt und eine Abhängigkeit entstehen.

Bewegtes Leben:Wichtig ist, sich täglich konsequent zu be­wegen. Kran­ken­gym­nastik, Bewegungsbäder, Mas­sagen, manuelle Therapien, Wärmebehandlungen oder Akupunktur können helfen, die Schmerzen zu lindern. Bessern sich die Schmerzen nicht, ist eine kombinierte Behandlung aus Schmerz-, Psycho und Be­we­gungs­therapie ratsam. Bleiben Sie auch an­schließ­end am Ball, um Be­weg­lichkeit und Kraft zu trainieren.

Ausnahmefall OP:Operationen sind bei Rück­en­schmerzen nur sinnvoll, wenn es eine spe­zi­fische Ursache gibt. Sie sind jedoch keine Garantie für ein schmerz­frei­es Leben. Eine Versteifung ge­schä­digter Wirbelkörper durch Metallstäbe beispielsweise ist nur sinn­voll, wenn die Wirbelsäule instabil und deutlich verschoben ist.

Bei vermeintlich sanften Methoden, bei denen Schmerzmittel und andere Wirk­stoffe über einen Katheter direkt in die Nähe des Rücken­marks geleitet werden, kann es zu schweren Neben­wirkungen kommen. Sie sollten deshalb nur ein­gesetzt werden, wenn konservative Therapien wir­kungs­los waren. Auch bei einem Band­schei­ben­vorfall ist eine Operation keine Garantie für le­bens­lange Schmerz­frei­heit. Bei bis zu elf Prozent der Patient*innen tritt der Vorfall wieder auf. Sport und Bewegung beugen auch hier wirksam vor.

Angebot Ihrer Gothaer:Wir bieten unseren Versicherten mit chronischen oder wieder­kehrenden Rücken­schmerz­en die Mög­lichkeit, eine FPZ-Therapie zu machen. Während des 12 bis 14 Wochen dau­ern­den Pro­gramms lernen die Patienten und Patien­tinnen mit indivi­duellen Übungen ihren Rücken zu stärken und werden von speziell ausge­bildeten Thera­peuten bzw. Thera­peu­tinnen be­treut.

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Welche Arten von Rückenerkrankungen gibt es?

Unser Rücken hält viel aus. Manches nimmt er uns mit der Zeit krumm. Manchmal ist er ernsthaft krank. Informieren Sie sich im Folgenden über die häufigsten Rückenkrankheiten.

Skoliose

Wirbelkanalstenose

Osteoporose

Morbus Bechterew

Hexenschuss

Bandscheibenvorfall

Fazit

Rückenprobleme betreffen uns fast alle. Achten Sie auf Ihren Körper - ver­su­chen Sie, Ihren Rücken durch Vor­beu­ge­maß­nahmen zu schützen. Falls Ihre Schmer­zen nicht mehr zu verhindern sind, gilt: Zeit für ärztliche Hilfe!

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