Eine Depression ist eine psychische Erkrankung und äußert sich durch gedrückte Stimmung, anhaltende Traurigkeit, negative Gedanken und Antriebslosigkeit. Auch körperliche Symptome wie andauernde Müdigkeit oder Appetitverlust können hinzukommen. Mittlerweile sprechen auch viele vom sogenannten "fünf Phasen Modell der Depression“. Doch was genau das Modell ist und ob es überhaupt wissenschaftlich belegt ist, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Das "Fünf Phasen Modell der Depression“ ist nicht aufgrund wissenschaftlicher Grundlagen entstanden, sondern eher aus den fünf Phasen der Trauer nach Kübler-Ross abgeleitet worden. Kübler-Ross hatte im Jahr 1969 dieses Modell veröffentlicht und beschreibt dort die verschiedenen Trauerphasen: Leugnen, Ärger, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Wichtig zu beachten ist: Beide Modelle werden aufgrund fehlender empirischer Forschung und wissenschaftlicher Nachweise kritisiert und stellen keine Allgemeingültigkeit dar.
Die fünf Phasen der Depression basieren also auf dem Modell der Trauerphasen. Im Folgenden gehen wir detailliert auf die verschiedenen Phasen der Depression ein.
Das Modell beschreibt fünf Phasen, die Personen durchlaufen, wenn Sie an einer Depression erkrankt sind.
Das Modell ist nicht wissenschaftlich belegt. Es wird vor allem kritisiert, da eine Depression sehr individuell und daher sehr unterschiedlich ablaufen kann. Ein weiteres Problem besteht darin, dass es verschiedene Formen einer Depression gibt und damit auch die Allgemeingültigkeit des Modells verloren geht.
Wichtig: Sobald Sie Anzeichen einer Depression bei sich oder anderen Mitmenschen wahrnehmen, sollten Sie sich unbedingt professionelle Hilfe zum Beispiel im Rahmen einer Psychotherapie suchen.
Phase 1: Negative Gedankenmuster
Die Phase 1 des Depressionsmodells beschreibt, dass das Auftreten negativer Gedankenmuster. Diese negativen Gedanken halten dabei für eine längere Zeit an und verschwinden in der Regel nicht einfach so. Die Betroffenen können die Gedanken kaum steuern, sodass diese in gewissermaßen Macht über das allgemeine Gedankenmuster erlangen. Dies äußert sich dann in anhaltender Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Dies kann sich wiederum negativ auf die Alltagsbewältigung als auch Beziehungen oder Freundschaften auswirken.
Betroffene sollten in dieser Phase versuchen, Ihre Gedanken zu sortieren, aufzuschreiben und dann objektiv betrachten. Die negativen Gedanken prägen sich als die "Wahrheit“ oder "absolute Realität“ bei den Betroffenen ein. Hier müssen Sie sich bewusst deutlich machen, dass diese Gedanken oftmals nur bei einem selbst liegen und die Realität eine ganz andere ist. Die positiven Gedanken haben ebenso Daseinsberechtigung. Tipp: Es kann helfen, die negativen Gedankenmuster in positive Gedankenmuster umzuschreiben, um somit die negativen Gedanken loszulassen.
Phase 2: Veränderung des Appetitgefühls
Ein häufiges Anzeichen oder Symptom einer Depression ist der Appetitverlust. Die zuvor beschriebenen negativen Gedankenmuster verursachen eine anhaltende Stressreaktion im Körper, wodurch sich auch das Appetitgefühl verändern kann. Dies äußert sich in den meisten Fällen zu Beginn als Appetitverlust, doch es kann auch zu "emotionalem Essen“ kommen. Dies bedeutet, dass man plötzlich mehr isst als vorher, da es Ablenkung bietet und Glücksgefühle hervorruft.
Die Folge: Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme. Beides kann wiederum eine seelische Belastung bedeuten und den mentalen Gesundheitszustand des Betroffenen verschlimmern. Hier hilft vor allem mit Freunden, Familienangehörigen oder Partner*innen darüber zu sprechen und/oder sich professionelle Hilfe dazu zu holen.
Phase 3: Veränderung des Schlafverhaltens
Ein weiteres klares Anzeichen für eine Depression sind zunehmende Schlafstörungen. Dies kann sich entweder durch Einschlaf- oder auch Durchschlafprobleme äußern. Der Schlaf wird unruhig und nicht mehr wirklich erholsam. Die Folge davon ist andauernde Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsverlust.
Unser Tipp: Versuchen Sie, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu etablieren, d. h. zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und auch zur gleichen Zeit wieder aufzustehen. Entspannungsübungen oder Meditieren vor dem Schlafen gehen, hilft Ihnen, besser zur Ruhe zu kommen. Viel Bewegung und auch Sport am Tag hilft beim Auspowern, sodass Sie automatisch müde werden am Abend. In unserem Ratgeber zum Thema Stressbewältigung haben wir diese und weitere Methoden für Sie zusammengefasst und erklärt.
Phase 4: Selbstvorwürfe und Schuldgefühle
In dieser Phase kommt es zu starker Selbstkritik und Schuldgefühlen. Betroffene ziehen sich in der Regel häufig zurück und vermeiden soziale Kontakte. Sie fühlen sich wertlos und glauben nicht mehr daran, wieder glücklich zu werden beziehungsweise reden sich ein, dass Sie es nicht verdient hätten, wieder glücklich zu werden.
Das ist ein ganz klares Warnsignal. Spätestens jetzt sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, zum Beispiel die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800-111 0 111 und 0 800-111 0 222 erreichbar.
Phase 5: Suizidgedanken und Suizidverhalten
In dieser Phase spitzt sich alles zu. Die negativen Gedankenmuster haben die Macht über das Verhalten erlangt und sind nicht mehr kontrollierbar. Betroffene fühlen sich hoffnungslos und machtlos. Doch nach außen hin wirken Sie häufig ruhig, entschlossen und organisiert. Manchmal sogar glücklich und erleichtert. Sobald Sie als außenstehende Person solch plötzliche Verhaltensänderungen feststellen, sollten Sie in jedem Fall das Gespräch suchen. Auch hier wieder: Professionelle Hilfe kann bei so einer Situation gut unterstützen.
Das Modell der fünf Phasen der Depression ist nicht wissenschaftlich belegt und sollte somit mit Vorsicht betrachtet werden. Dennoch beschreibt es einen Verlauf mit Symptomen und Anzeichen einer Depression, Sobald Sie als Betroffene*r oder als Freund/Freundin, Angehörige*r oder Partner/Partnerin solche Verhaltensmuster beobachten, ist es ratsam, das Gespräch zu suchen. Entweder zu einer Vertrauensperson oder zu einer neutralen Person wie zum Beispiel einem Arzt/einer Ärztin oder eine Psychotherapeutin bzw. einem Psychotherapeuten.
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