Die Meinungen und Stimmen zum Thema Antidepressiva gehen sehr weit auseinander. Manche lehnen diese Medikamente grundlegend ab, andere wiederum schwören darauf. Wir nehmen in diesem Ratgeber keine Stellung dazu, sondern informieren Sie objektiv über das Thema. Sie erfahren unter anderem, welche Arten von Antidepressiva es gibt, was die Nebenwirkungen von Antidepressiva sind und was beim Absetzen der Medikamente beachten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Antidepressiva sind Psychopharmaka und werden in der Regel bei mittelschweren, schweren und chronischen Depressionen eingesetzt. Oft werden Antidepressiva mit einer Psychotherapie oder anderen Behandlungsverfahren kombiniert. Die Medikamente sollen Symptome einer Depression lindern, wobei die Arten und Ausprägungen einer Depression bei jeder und jedem Betroffenen sehr unterschiedlich sind.
Man kann zwischen verschiedenen Formen der Depression unterscheiden: Unipolare Depression, Chronische Depression, Saisonal bedingte Depression, bipolare Störung und weitere. Aus diesem Grund ist es auch individuell unterschiedlich, wann Antidepressiva von einem Arzt oder einer Ärztin empfohlen oder verordnet werden und wie die Medikamente bei Betroffenen wirken. Oft werden Antidepressiva auch bei Angst-und Panikstörungen eingesetzt sowie in der Schmerztherapie.
In dem Ratgeber "Depression erkennen und behandeln" gehen wir detaillierter auf das Thema Depression ein.
Wie bereits erwähnt, gehören Antidepressiva zu den Psychopharmaka. Diese Medikamente beeinflussen auf chemische Weise die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Das Ziel der Antidepressiva: Symptome einer Depression lindern. Die Medikamente sollen also Betroffenen dabei helfen, ihren Alltag besser bewältigen zu können, indem sie Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Erschöpfung verringern und so das seelische Wohlbefinden steigern. Außerdem sollen die Medikamente Gefühle der inneren Unruhe sowie Schlafstörungen lindern.
Wie genau ein Antidepressivum wirkt, hängt von der Art des Medikamentes ab. Allgemein kann man aber sagen, dass die Antidepressiva den Stoffwechsel der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn beeinflussen, indem Sie die Wiederaufnahme der Botenstoffe in die Präsynapse verhindern beziehungsweise die Freisetzung erhöhen.
Es gibt verschiedene Arten von Antidepressiva mit verschiedenen Wirkstoffen zur Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen. Die fünf bekanntesten Antidepressiva sind:
Der Wirkungsmechanismus ist bei allen Antidepressiva relativ ähnlich, dennoch können Nebenwirkungen und die Verträglichkeit sehr unterschiedlich sein.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)
Selektive Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (SNDRI)
Trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva (TZA)
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
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Die oben genannten Antidepressiva erhält man nur mit einer ärztlichen Verordnung und einem entsprechenden Rezept. Die Nebenwirkungen von diesen Medikamenten können allerdings ziemlich stark sein. Betroffene greifen dann häufig lieber zu rezeptfreien und pflanzlichen Mitteln. Für manche Mittel gibt es Studien, welche belegen, dass eine ähnliche Wirkung wie bei herkömmlichen Antidepressiva hervorgerufen wird. Doch auch hier sind Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht ausgeschlossen.
Wenn Sie über eine Behandlung mit Antidepressiva oder ähnlichen Mitteln nachdenken, suchen Sie sich unbedingt vorab professionelle Hilfe und sprechen dies mit einem Arzt oder einer Ärztin ab.
Das bekannteste pflanzliche und rezeptfreie Mittel bei leichten bis mittelgradigen Depressionen ist Johanniskraut. Die Wirkung von Johanniskraut ist umstritten, manchen Betroffenen hilft es, anderen wiederum nicht. Wie auch bei den Medikamenten der Gruppen SSRI, SSNRI und SNDRI wird bei Johanniskraut die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin gehemmt und es wirkt somit beruhigend. Doch auch pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen haben. Bei Einnahme von Johanniskraut können zum Beispiel Nebenwirkungen wie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Hautprobleme auftreten. Des Weiteren kann es durch Wechselwirkungen zu einer Verstärkung oder Verringerung der Wirkung von anderen Medikamenten kommen. Bevor Sie mit der Einnahme beginnen, sollten Sie diese vorab unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin absprechen.
Der Gesundheitszustand von Körper und Psyche ist eng miteinander verbunden. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit den richtigen Nährwerten kann einen positiven Einfluss auf die Psyche haben. Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Vitamin D3, Vitamin B12 und viele weitere wichtige Nährstoffe können die Lebensqualität steigern, die Konzentrationsfähigkeit positiv beeinflussen und die Schlafqualität verbessern. Sprechen Sie auch hier Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf an, ob eine Einnahme von solchen Mitteln bei Ihnen Sinn machen würde.
Wie die meisten Medikamente haben auch Antidepressiva ihre Vor-und Nachteile. Antidepressiva können Betroffenen helfen, besser mit ihren Depressionen oder Angststörungen umzugehen und ihren Alltag zu bewältigen. Doch die Nebenwirkungen von Antidepressiva sind vielfältig. Sie müssen nicht unbedingt bei jedem oder jeder Betroffenen auftreten. Inwiefern die Nebenwirkungen auftreten, in welcher Intensität und Häufigkeit, ist ganz individuell.
Die häufigsten möglichen Nebenwirkungen von Antidepressiva sind:
Eine Behandlung mit Antidepressiva kann erfolgreich sein, muss es aber nicht. Jede*r Betroffene muss gemeinsam mit seinem Arzt bzw. seiner Ärztin individuell entscheiden, inwieweit eine medikamentöse Behandlung in Frage kommt. Die Behandlung mit Antidepressiva erfordert Geduld und Zeit, um das passende Medikament in der richtigen Dosierung zu finden.
Eine psychotherapeutische Behandlung sollte bei Betroffenen in der Regel ebenfalls stattfinden. Die Medikamente können als Ergänzung für akute, schwerwiegende und chronische Depressionen verwendet werden. Sie bewirken, dass der Patient oder die Patientin psychisch stabiler wird und eine Psychotherapie besser "anschlägt“. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem entsprechenden Arzt oder einer entsprechenden Ärztin beraten.
Wenn man sich dazu entscheidet, das Antidepressivum abzusetzen, sollte man die Dosierung nach und nach runtersetzen. Eine abrupte Absetzung kann eine große Herausforderung für den Körper und die Psyche sein.
Durch das Absetzen können Entzugssymptome auftreten, die jedoch nicht mit einer Abhängigkeit gleichzusetzen sind. Auch diese Symptome sind ganz individuell ausgeprägt. Bei manchen Betroffenen können sie nur leicht bis gar nicht auftreten und nur ein paar Tage andauern, bei anderen können die Symptome einige Monate andauern.
Die häufigsten möglichen Entzugssymptome beim Absetzen von Antidepressiva sind:
Die Entzugssymptome können sich tatsächlich auch so anfühlen, als wären es Symptome einer Depression. Betroffene könnten daher denken, dass die Depression oder Angststörung direkt wieder zurückkehrt. Dies kann auch manchmal der Fall sein. Den Unterschied klar zu erkennen, ist schwierig. Ein regelmäßiger Austausch mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin kann helfen, die Symptome richtig einzuordnen und das Absetzen professionell zu begleiten.
Ob die Behandlung mit Antidepressiva passend für Sie ist, hängt von ganz verschiedenen individuellen Faktoren ab. Falls Sie unter Depressionen, Angststörungen oder Ähnlichem leiden und darüber nachdenken, dies medikamentös behandeln zu lassen, suchen Sie einen entsprechenden Arzt oder eine Ärztin auf. Diese*r wird mit Ihnen dann die weiteren Schritte besprechen und Sie über die Vor-und Nachteile von Antidepressiva aufklären.
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