Angst ist etwas ganz Normales. Jeder Mensch trägt Ängste mit sich und das ist auch gut so, denn Angst ist ein Schutzmechanismus, um uns in gefährlichen und lebensbedrohlichen Situationen in Alarmbereitschaft zu versetzen. Doch bei manchen Menschen ist die Angst ein ständiger Begleiter und taucht in objektiv betrachteten harmlosen Situationen auf. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie die normale Angst von einer Angststörung unterscheiden können, welche körperlichen Symptome bei Angststörungen auftreten und wie man eine Angststörung behandeln kann.
Inhaltsverzeichnis
Angst ist etwas ganz Normales und war früher auch lebensnotwendig für uns Menschen. Die Angst diente vor allem früher als Alarmsystem in lebensbedrohlichen Situationen. Sie sorgt dafür, dass sich Körper und Geist auf eine Gefahrensituation einstellen. Es folgt eine Kampf-, Flucht- oder Starre-Reaktion – je nachdem, welcher Gefahr man ausgesetzt ist.
Heutzutage ist man aber in der Regel anderen Gefahrensituationen ausgesetzt als früher. Nichtsdestotrotz stellt Angst immer noch einen wichtigen Schutzmechanismus dar. Doch wie ist das, wenn die Angst einen dauerhaft begleitet? Wenn man ständig Angst hat, obwohl man sich in keiner gefährlichen Situation befindet?
Angst ist sehr individuell – jeder Mensch kann vor etwas anderem Angst haben und dies ist in erster Linie auch nicht weiter schlimm. Entwickelt sich diese Angst allerdings zu einem dauerhaften Begleiter, erschwert einem den Alltag und ruft schwere körperliche und psychische Beschwerden hervor, könnte eine Angststörung vorliegen. Was für viele objektiv betrachtet harmlos erscheint, kann für Betroffene einer Angststörung lebensbedrohlich wirken. Die Auslöser können dabei konkret (zum Beispiel eine Spinne oder soziale Kontakte) oder unkonkret sein.
Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen. Es wird in der Regel zwischen drei Arten unterschieden: Phobien, Panikstörungen und generalisierte Angststörungen.
Was ist eine Phobie?
Die Angstreaktion bei einer spezifischen Phobie wird meist durch ein Objekt ausgelöst, die objektiv betrachtet keine Gefahr darstellen. Ein bekanntes Beispiel ist die Spinnen-Phobie, Spritzen-Phobie oder Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen). Die Angst wird daher von außen sehr oft als irrational und unnötig angesehen, doch für die Betroffenen ist es ein unkontrollierbarer Angstzustand. Es kommt zu Herzrasen, Schweißausbrüchen und Schockstarre. Bei stark ausgeprägten Phobien kann es auch zur Ohnmacht kommen.
Eine Phobie kann aber auch durch Situationen ausgelöst werden. Dies bezeichnet man dann als soziale Phobie oder Agoraphobie. Bei einer sozialen Phobie meiden Betroffene soziale Kontakte und ziehen sich häufig zurück. Menschen mit Agoraphobie meiden in der Regel öffentliche Plätze oder Orte, aus denen man nicht leicht "entfliehen“ kann.
Was sind Panikstörungen?
Panikstörungen gehören zu den Formen der Angststörungen. Eine Panikstörung erkennt man daran, das wiederholt Panikattacken ohne konkreten Auslöser auftreten. Sie kommen plötzlich und unerwartet und überwältigen die Betroffenen regelrecht. Begleitet werden die Panikattacken häufig mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Zittern und Schweißausbrüchen. Menschen mit Panikstörungen meiden oft Orte oder Situationen, an denen solche Panikattacken schon einmal aufgetreten sind. Auf Dauer kann das den Alltag erheblich einschränken.
Generalisierte Angststörung
Menschen, die unter einer generalisierten Angststörung leiden, machen sich grundsätzlich über alles Sorgen. Die Angst bezieht sich im Prinzip auf alles Mögliche und jede Situation und hat keine bestimmten Auslöser. Es herrscht eine dauerhafte Angst um Freunde, Familie, Bekannte oder um sich selbst. Wie auch bei den Phobien oder Panikstörungen kann Herzrasen, Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit und Ähnliches auftreten. Der andauernde Angstzustand führt dann zu Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen.
Eine Angststörung kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig haben Menschen mit Angststörungen traumatische Erlebnisse zum Beispiel in der Kindheit erlitten oder leiden an psychischen oder körperlichen Erkrankungen. Allerdings kann man das nicht pauschalisieren – eine Angststörung kann auch ohne ein Trauma entstehen.
Die Frage, die Sie sich wahrscheinlich nun stellen: Ab wann ist Angst nicht mehr normal, sondern krankhaft? Es gibt bestimmte Anzeichen, die zeigen, dass eine Angststörung vorhanden ist. Wir haben für Sie verschiedene Aspekte aufgelistet, die auf eine Störung hinweisen könnten. Falls Sie eine oder mehrere Aspekte bei Ihnen oder Bekannten feststellen, sollten Sie sich psychotherapeutische Hilfe suchen.
Eine Angststörung kann sowohl psychische als auch körperliche Symptome hervorrufen. Wir haben Ihnen die körperlichen Symptome im Folgenden aufgelistet:
Weitere Symptome, die bei andauernden Angststörungen auftreten können, sind Schlafstörungen, erhöhter Stress und anhaltende Erschöpfung. Bei starken Angstzuständen kann es sogar zu einer Erkrankung an einer Depression kommen. Sobald Sie diese Symptome in Verbindung mit vermehrten Angstzuständen bei sich oder anderen feststellen, sollten Sie umgehend professionelle Hilfe suchen.
Es gibt verschiedene Methoden und Behandlungen, um eine Angststörung besser kontrollieren zu können. Dabei gilt: Zeit und Geduld. Die Angststörung kann durch die verschiedenen Behandlungsmethoden in der Regel nicht ganz verschwinden, allerdings können Symptome gelindert werden und ein richtiger Umgang mit der Angst erlernt werden. Zu den verschiedenen Behandlungsmethoden gehören:
Eine psychotherapeutische und/oder medikamentöse Behandlung kann noch mit der Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder verschiedenen Stressbewältigungsmethoden unterstützt werden.
Wenn es etwas für den einen harmlos und irrational scheint, ist es für andere ein großer Leidensdruck. Wenn Angst das eigene Leben bestimmt, geht ein Stück der Lebensqualität verloren. Sollten Sie das Gefühl haben, an einer Angststörung zu leiden, sollten Sie sich so schnell wie möglich professionelle Hilfe suchen. Man kann die Angststörung zwar nicht einfach "wegzaubern“, aber Sie können lernen, wie man damit besser umgehen und leben kann.
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