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Betrachtet man alle Hunde in privater Haltung, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei zehn bis 15 Jahren. Durchschnitt bedeutet natürlich, dass es immer auch Hunde gibt, die schon recht jung versterben, andere dafür deutlich älter werden. Ein Hund aus Portugal ist mit 30 Jahren als „der älteste Hund aller Zeiten“ im Guiness Buch der Rekorde aufgenommen worden. Ein seltener, aber schöner Fall, dass die durchschnittliche Lebenserwartung auch überschritten werden kann.
Nach wie vor kursieren Berechnungen wie z. B., dass ein Menschenjahr sieben Hundejahren entspricht. Das ist allgemein betrachtet nicht falsch, greift aber angesichts der individuellen Unterschiede etwas zu kurz. Grundsätzlich wird damit aber deutlich gemacht, dass Hunde im Verhältnis schneller altern, was an der insgesamt kürzeren Lebensspanne im Vergleich zum Menschen liegt.
Inhaltsverzeichnis
Lebenserwartung von Hunden – gibt es bestimmte Faktoren?
Symptome einer Altersschwäche bei Hunden
Typische Anzeichen, dass der Hund älter wird
Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich solche Veränderungen bei meinem Hund bemerke?
Welche Hunderasse lebt am längsten?
Tabelle Lebenserwartungen der Top 10 Hunderassen
Tierarztbesuche mit einem alten Hund – wie oft?
Der richtige Umgang mit alten Hunden – so geht’s
Fazit
FAQ
Grundsätzlich gilt, dass kleine Hunde und Mischlinge generell eine höhere Lebenserwartung haben als große oder sehr große Hunde. Kleine Hunderassen haben beispielsweise eine durchschnittliche Lebenserwartung von zehn bis 15 Jahren. Mittlere Rassen, die zwischen 15 bis 40 Kilo wiegen, haben eine Lebenserwartung von zehn bis zwölf Jahren und große Rasse erreichen im Durchschnitt ein Alter von sieben bis zwölf Jahren. Ein Labrador zum Beispiel wird im Durchschnitt zehn bis zwölf Jahre alt.
Die Lebenserwartung von Hundes kann also von verschiedenen Faktoren abhängen, wie:
Auch hier gibt es immer mal wieder Ausreißer, die vom Durchschnitt abweichen. Manchmal kann auch das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren entscheidend sein. In der Regel gilt aber: Je kleiner die Rasse, desto höher ist die Lebenserwartung.
Woran merke ich, dass mein Hund älter wird? Wer jeden Tag mit seinem vierbeinigen Begleiter zusammen ist, nimmt Veränderungen meist nicht so deutlich wahr. Das ist vergleichbar damit, dass man einen guten Freund jahrelang nicht sieht und beim Wiedertreffen bemerkt, wie stark er sich verändert hat, z. B. durch ergraute Haare.
Ist man regelmäßig mit der Person zusammen, fällt einem dieses oft gar nicht auf, außer man betrachtet alte Fotos. Äußerliche Veränderungen und andere Verhaltensweisen, die dem steigenden Alter geschuldet sind, bemerkt man so bei seinem eigenen Hund oftmals nur indirekt.
Seh-und Hörverlust
Graue und weiße Haare im Fell
Geschwächtes Immunsystem
Probleme mit den Zähnen
Weniger körperliche Aktivität
Nein. Altern ist, wie beim Mensch, ein ganz natürlicher Vorgang. Entscheidend ist, Veränderungen wahrzunehmen und sich den Bedürfnissen des Hundes anzupassen. Bei einem weniger stark ausgeprägten Bewegungsbedürfnis ist wichtig, dennoch regelmäßig Gassi zu gehen. Allerdings sollte die Häufigkeit und Länge der Runden an den Hund angepasst werden. Genauso verhält es sich mit dem Spielen und anderen Beschäftigungen.
Wichtig ist, auf Veränderungen zu achten, die Auswirkungen auf das tägliche Leben haben, z. B. Einschränkungen der Seh- und Hörfähigkeit. Wenn ich merke, dass mein Hund auf äußere Reize verzögert reagiert, sollte ich die täglichen Abläufe dahingehend anpassen. Das kann z. B. auch das Führen an der Leine sein, wenn ich mich mit dem Hund im öffentlichen Raum oder nahe vielbefahrener Straßen bewege, auch wenn der Hund bis dahin sicher und problemlos nicht angeleint unterwegs war.
Treten Einschränkungen der Wahrnehmung schleichend und über längere Zeiträume auf, was bei älteren Tieren oft der Fall ist, kann das Tier diese in der Regel gut ausgleichen. Es kommt nicht selten vor, dass der Besitzer*in gar nicht bemerkt, dass der Hund nichts mehr oder nur noch wenig sehen kann – oft stellt sich so etwas eher zufällig heraus, z. B. bei der jährlichen Impfung beim Tierarzt. Bei plötzlichen Veränderungen oder wenn der Hund beispielsweise von heute auf morgen sehr schreckhaft auf die Umgebung oder auf Bewegungen und Geräusche reagiert, die vorher keinerlei Reaktion ausgelöst haben, sollte näher hingeschaut werden.
Auch generelle Veränderungen wie eine stark herabgesetzte Aktivität, stark verminderter Appetit oder ein verändertes Trinkverhalten (z. B. deutlich gesteigerte Wasseraufnahme) sollten hierbei beachtet werden. All dieses kann Anzeichen einer zugrundeliegenden Erkrankung sein, die weitergehende Auswirkungen hat. So kann zum Beispiel Diabetes zu einer Linsentrübung und dem schleichenden Verlust des Sehvermögens führen. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann Auswirkungen auf Aktivität und Appetit haben. Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Durchblutungsstörungen im Bereich von Gehirn und Innenohr können zu Koordinationsstörungen, Übelkeit und vermindertem Appetit führen.
Und natürlich steigt im zunehmenden Alter die Gefahr, dass Tumore ("Krebs") auftreten. Dies muss nicht immer ein Todesurteil sein, es gibt auch durchaus harmlose Tumore, die gut behandelt werden können oder sogar gar nicht behandelt werden müssen. Auch hier hilft ein Termin beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin zur Abklärung.
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Hunden ist auch von der Rasse abhängig. Wer sich also einen Vierbeiner wünscht, der eine möglichst hohe Lebenserwartung hat, sollte sich diese Hunderassen genauer anschauen:
Nicht zu vergessen: Die Jahresangaben basieren auf Durchschnittswerten, das heißt, es können auch deutliche Abweichungen vorkommen.
Selbstverständlich gibt es noch viele andere Hunderassen, die zum Beispiel die gleiche Lebenserwartung wie ein Dobermann haben. Wir haben Ihnen im Folgenden eine Tabelle mit zehn Hunderassen zusammengestellt, welche eine besonders hohe Lebenserwartung vorweisen können.
Lebenserwartung in Jahren | |
---|---|
Labrador | 10 - 12 |
Französische Bulldogge | 10 - 14 |
Golden Retriever | 10 - 12 |
Deutscher Schäferhund | 9 - 13 |
Border Collie | 10 - 17 |
Chihuahua | 12 - 20 |
Jack Russell Terrier | 13 - 16 |
Australian Shepherd | 13 - 15 |
Malteser | 12 - 15 |
Dackel | 12 - 16 |
Bei allen Anzeichen und anderen Veränderungen, die man sich als Hundehalter*in nicht erklären kann, empfiehlt sich auf jeden Fall ein Besuch beim Tierarzt bzw. der Tierärztin. Dies gilt besonders für ältere und alte Hunde. Beim Tierarzt bzw. der Tierärztin kann oft schon anhand eines detaillierten Vorberichts und einer gründlichen Allgemeinuntersuchung von Kopf bis Fuß ein mögliches Problem eingegrenzt werden.
Weiterführende Untersuchungen wie z. B. ein umfangreiches Blutbild helfen, Grunderkrankungen zu diagnostizieren. Findet sich eine Veränderung, die behandelt werden kann, bessert sich damit in der Regel auch rasch das Allgemeinbefinden des Hundes.
Generell empfiehlt es sich, bei alten Hunden z. B. im Rahmen der jährlichen Impfung, bei der der Hund ohnehin gründlich untersucht wird, ein Blutbild zu machen. Hinsichtlich geeigneter Zeitabstände zwischen sinnvollen Untersuchungen berät der Tierarzt bzw. die Tierärztin immer gerne.
Alt heißt nicht automatisch krank. Es ist wie beim Menschen; manch ein Individuum ist schon als Kind ständig krank – andere Menschen bleiben bis ins hohe Alter fit und müssen auch mit über 90 nur selten zum Arzt.
Unbestritten ist aber, dass die Anfälligkeit für Erkrankungen und gesundheitliche Beschwerden im Alter steigt. Beim Hund spielen hier vor allem sogenannte degenerative Erkrankungen und Veränderungen der Gelenke und des Bewegungsapparats eine Rolle, also z. B. Arthrosen. Diese können zu Schmerzen führen und die Beweglichkeit und vor allem die Bewegungsfreude des Hundes einschränken.
Ebenso verändert sich im Alter der Stoffwechsel und Energieumsatz des Hundes. Registriert man Veränderungen im Fressverhalten und dem Körpergewicht, empfiehlt sich auch hier, den Hund einmal beim Tierarzt bzw. der Tierärztin vorzustellen. Nicht immer muss eine schwerwiegende Erkrankung die Ursache sein, oftmals hilft auch schon die Umstellung von Futter und Fütterungsregime. Dies sollte aber vorab vom Tierarzt/von der Tierärztin abgeklärt werden.
Auch andere Stoffwechselerkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberprobleme oder Tumore (oftmals der berühmte "Gnubbel in der Haut") treten gehäuft in der zweiten Lebenshälfte auf. Die Möglichkeiten, diese mit geeigneten Untersuchungsmethoden (z. B. Röntgen, Ultraschall, Blutbild) zu erkennen, sind bereits sehr gut und werden immer besser.
Normalerweise reicht die jährliche Untersuchung im Rahmen der Jahresimpfung aus, um eine gute Kontrolle über den Gesundheitszustand des Hundes zu haben. Bei diesem Termin sollte der Hund auf jeden Fall gewogen werden, um Veränderungen beim Körpergewicht festzustellen.
Ansonsten gilt altersunabhängig: Bemerke ich bei meinem Hund Veränderungen (z. B. in Aussehen und Verhalten), die ich mir nicht erklären kann, sollte immer ein Termin beim Tierarzt bzw. der Tierärztin vereinbart werden.
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Meist werden ältere Hunde deutlich ruhiger, schlafen mehr und möchten weniger spielen. Dies gilt es vor allem dann zu beachten und auch zu erklären, wenn der Hund in einem Haushalt mit Kindern lebt. Hier sollte klar vermittelt werden, dass der alte Hund von heute nicht mehr der Welpe oder Junghund von vor acht oder neun Jahren ist. Wichtig ist, sich im täglichen Leben bestmöglich an die Bedürfnisse des Hundes anzupassen und auch auf kleine Signale angemessen zu reagieren – der Hund selbst kann ja nicht sagen, wie er es lieber hätte!
So kann aufgrund von Arthrosen in den Gelenken auch das Treppensteigen oder das Springen in den Kofferraum des Autos plötzlich Schwierigkeiten bereiten, obwohl es vorher jahrelang gar kein Problem war. Hier gilt es, vermeidbare Situationen und Bewegungen auf ein Minimum zu reduzieren und darüber hinaus Hilfestellungen zu geben (z. B. eine kleine Rampe als Einstiegshilfe ins Auto).
Einem veränderten Energiebedarf aufgrund einer anderen Stoffwechselsituation muss über das Futterangebot entsprochen werden. Rasche Futterumstellungen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Wenn, dann sollte man langsam und schleichend Veränderungen vornehmen. Dies kann auch die Aufteilung von bisher einer oder zwei großen Futterportionen am Tag auf mehrere kleinere sein.
Ein sehr hilfreicher Wert für mögliche Erkrankungen, die im Alter vermehrt auftreten, ist die Trinkmenge. Meist nimmt diese zu, in seltenen Fällen trinken Hunde weniger. Bemerkt man hier deutliche Veränderungen, z. B. wenn der Wassernapf zuvor nie ganz leer war und jetzt zweimal am Tag ausgetrunken wird, ist dies auf jeden Fall ein Grund, beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin die Funktionsfähigkeit wichtiger Organe wie Niere und Leber untersuchen zu lassen. Je früher eine Erkrankung festgestellt wird, umso aussichtsreicher und erfolgversprechender ist die Behandlung.
Hunde werden im Durchschnitt zehn bis 15 Jahre alt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen kleinen und großen Hunden. Kleine Hunde und Mischlinge werden im Durchschnitt älter als mittlere und große Hunderassen. Wenn Sie irgendwann merken, dass Ihr Hund alt wird, weil er plötzlich schlecht sieht oder hört oder Mühe beim Treppensteigen wegen Arthrose in den Gelenken hat, dann nehmen Sie Rücksicht und passen Sie sich seinem Tempo an. Sollte er sonst irgendwie auffällig werden oder gar Schmerzen haben, dann suchen Sie bitte eine Tierärztin bzw. einen Tierarzt auf. Ansonsten gönnen Sie ihm seinen wohlverdienten Ruhestand.
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