Gothaer Ratgeber: Senioren mit Laptop

Versicherungen für Senioren

Die gute Nachricht vorweg: Die Deutschen werden immer älter – rund sieben Jahre länger als Sie selbst schätzen würden. Mit dem Austritt aus dem Berufsleben beginnt nochmal ein völlig neues Leben. Sind Sie auch versicherungstechnisch darauf vorbereitet?

Der Gothaer Ratgeber klärt über den passenden Versicherungsschutz für Senioren auf.

Versicherungen für Senioren

Die Kinder sind aus dem Haus, die Abschiedsfeier mit den Kollegen im Büro vorbei: Mit dem Renteneintritt starten Sie in einen völlig neuen Lebensabschnitt – der durchaus noch einige Jahrzehnte dauern kann und den Sie natürlich voll auskosten möchten.

Mit dem Ruhestand ändert sich einiges in Versicherungsdingen: Die Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Krankentagegeldpolice benötigen Sie nun nicht mehr. Die Hausratpolice bleibt sinnvoll, wird aber günstiger, wenn Sie sich beim Wohnraum kleiner setzen. Andere Versicherungen sehen im Alter nur noch eingeschränkte Leistungen vor oder werden für Senioren deutlich teurer. Manche Policen gewinnen sogar an Bedeutung. Hier lesen Sie, wie Senioren ihren Versicherungsschutz im Alter anpassen sollten. Um ganz sicher zu gehen, lohnt sich aber auf jeden Fall der Besuch beim Versicherungsexperten vor Ort.

Schutz für Senioren

  • Eine private Haftpflichtversicherung ist – wie in allen anderen Lebensphasen auch – für Rentner ebenfalls ein absolutes Muss.
  • Gerade im Alter werden Unfälle wahrscheinlicher – und teurer. Umso sinnvoller ist die Absicherung mit einer privaten Unfallversicherung
  • Eine Sofortrente gegen Einmalbeitrag sichert das Langlebigkeitsrisiko dauerhaft ab.

Wenn die gesetzliche Rente nicht reicht: Private Rentenversicherung zahlt lebenslang

Die Deutschen werden immer älter – und unterschätzen ihre Lebenserwartung dabei deutlich. Zunehmender Wohlstand und medizinischer Fortschritt sorgen dafür, dass sich die Lebenserwartung seit Ende des 19. Jahrhunderts nahezu verdoppelt hat. Was grundsätzlich positiv ist, mündet allerdings in ein Problem, das man in der Versicherungswirtschaft als "Langlebigkeitsrisiko" bezeichnet. Damit ist – salopp formuliert – das folgende Problem gemeint: Was soll man eigentlich machen, wenn am Ende vom Geld noch Leben übrig ist?

Mit der steigenden Lebenserwartung muss auch die Rente länger reichen. Potenziell lukrative Sparformen wie Fondssparpläne oder Aktienkauf locken zwar mit hohen Renditechancen, klammern allerdings das Langlebigkeitsrisiko aus. Egal, ob man sich das Kapital auf einen Schlag oder per Auszahlungsplan in regelmäßigen Häppchen aufs Konto überweisen lässt: Über kurz oder lang ist das angesparte Vermögen aufgebraucht.

Anders sieht es bei privaten Rentenversicherungen aus, die Sie auch noch gegen Zahlung eines Einmalbeitrags nach Eintritt in den Ruhestand abschließen können. Die Police zahlt Ihnen dann monatlich eine bestimmte Summe aus – inkl. erwirtschafteten Überschüssen und garantiert bis ans Lebensende.

Fazit: Eine private Rentenversicherung lohnt sich vor allem, wenn man sie nicht als reine Sparform, sondern auch als Absicherung eines Risikos betrachtet. Beim Thema Altersvorsorge geht es um die Sicherheit, seine Lebenshaltungskosten auch noch im hohen Alter decken zu können. Dieses Langlebigkeitsrisikos kann man nur über Versicherungslösungen absichern.

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Haftpflichtversicherung: auch im Ruhestand ein Muss

Eine private Haftpflichtversicherung ist auch für Senioren eine existenziell notwendige Absicherung. Denn vom generellen Prinzip her haftet jeder für das, was er verursacht – und muss entstandenen Schaden begleichen. Und dieser kann etwa bei Personenschäden recht hoch ausfallen. Gleichzeitig begleicht die Versicherung nur bis zur maximalen Deckungssumme alle Schäden aus einem Versicherungsfall. Ist die Deckungssumme sehr niedrig, dann kann es schnell zu einer sogenannten Unterdeckung kommen. Auch deshalb ist es durchaus sinnvoll, hier lieber einen ausgeweiteten Tarif auszuwählen.

Sind die Kinder ausgezogen, können Sie vom Familien-Tarif in einen günstigeren Partner-Tarif wechseln. Für alleinstehende Rentner ist der Wechsel in einen Single-Tarif empfehlenswert. Wer nach dem Tod des Ehepartners zu den Kindern zieht, kann wiederum über deren Familien-Police mitversichert werden.

Die Privathaftpflichtversicherung schützt übrigens auch bei unberechtigten Schadensersatzforderungen gegen Sie selbst. Der Versicherer setzt sich mit der Forderung auseinander und vertritt Sie eventuell auch gerichtlich. Dieser "passive Rechtsschutz" ist fester Bestandteil der privaten Haftpflichtversicherung.

Tipp: Rentner sollten darauf achten, dass die Haftpflichtversicherung Deliktunfähigkeit beinhaltet. Dann zahlt die Privathaftpflichtversicherung oft auch für Schäden, die durch unter Demenz leidende Personen verursacht werden.

Private Unfallversicherung: im Ruhestand besonders wichtig

Auch wenn die meisten vermutlich der Meinung sind, dass es zu Hause am sichersten ist: Das Unfall- und Sturzrisiko ist in den eigenen vier Wänden sogar am höchsten – und insbesondere Senioren sind betroffen. So machen häusliche Unfälle rund die Hälfte aller tödlichen Unfälle in Deutschland aus. Und auch wenn es glimpflicher abgeht und der Pechvogel nur im Krankenhaus landet, haben Senioren die Nase vorn: Rund neun von zehn Verunfallten waren bereits im Rentenalter.

Eine private Unfallversicherung macht also im Alter mehr Sinn denn je. Sollten durch den Unfall Umbaukosten, Anschaffungen oder Pflegeleistungen nötig werden, hilft die Unfallpolice. Die Versicherungssumme sollte den einmaligen Kapitalbedarf abdecken, der durch eine unfallbedingte Invalidität entsteht. Die meisten Versicherungen kürzen die Leistung, wenn am Unfall bereits bestehende Gebrechen oder Vorerkrankungen mitgewirkt haben. Daher macht es Sinn, als Senior einen Tarif zu wählen, der einen umfassenden Verzicht auf dieses Leistungskürzungsrecht vorsieht. Außerdem sollte der Vertrag natürlich nicht bei einem bestimmten Alter enden.

Für den Pflegefall vorgesorgt?

Für viele ist allein schon die Vorstellung ein Albtraum: Im Alter zum Pflegefall zu werden. Dabei wird das Risiko der Pflegebedürftigkeit häufig unterschätzt – und das, obwohl die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt von aktuell 2,6 Millionen bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen steigen wird. Spätestens mit Eintritt ins sechste Lebensjahrzehnt sollte also über den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung nachgedacht werden, um das Risiko einer Pflegebedürftigkeit abzusichern. Wobei ein früherer Start definitiv sinnvoller ist. Denn Pflege ist teuer – und nur selten reichen die eigene Rente und die gesetzlichen Leistungen der Pflegeversicherung aus, um die Kosten einer stationären Pflege zu decken.

Schließen lässt sich die Finanzierungslücke durch verschiedene Policen, die für den Pflegefall vorzusorgen. Eine ist das Pflegetagegeld. Hierbei erhält der Versicherte einen zuvor festgelegten Tagessatz, über den er frei verfügen kann. Vor Vertragsabschluss sollte man sich überlegen, ab welchem Grad der Pflegebedürftigkeit die Versicherung das Tagegeld zahlen soll. Möglich ist in manchen Tarifen außerdem eine zusätzliche Einmalzahlung, sobald der vertraglich vereinbarte Pflegegrad erreicht wird.

So kann der Versicherte größere Ausgaben wie zum Beispiel einen notwendigen Umbau der eigenen Wohnung absichern. Übrigens: Für die Pflegetagegeldversicherung ist auch eine staatliche Förderung von 60 Euro pro Jahr möglich, bekannt als "Pflege-Bahr" – der aber niemals alleine ausreicht, um die Pflegelücke zu schließen.

Auslandsreisekrankenversicherung: Für Weltenbummler im Ruhestand

Endlich Zeit, die Welt zu entdecken: Senioren, die im Urlaub oder bei einem längeren Auslandsaufenthalt krank werden, sollten entsprechend versichert sein, wenn sie nicht auf den Behandlungskosten sitzen bleiben möchten. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt im EU-Ausland nicht immer den vollen Anteil und kommt auch nicht für Kosten auf, die durch medizinisch nötig werdende Rücktransporte entstehen und schnell die fünfstellige Summen erreichen können. Für Nicht-EU-Länder bietet die GKV ohnehin keinen Schutz.

Die paar Euro im Jahr für eine Auslandsreisekrankenversicherung sind also gut investiert. Achtung: Manche Versicherungsunternehmen verlangen aber bereits ab einem Alter von 50 höhere Gebühren, manche erst ab 70 – ein Vergleich lohnt sich also.

Fazit

Wer nicht mehr arbeiten muss, braucht manche Policen nicht mehr. Andere werden umso nützlicher. Mit dem Start in den Ruhestand lohnt sich ein umfassender Versicherungscheck – am besten mit Unterstützung eines Beraters Ihres Vertrauens.

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