Energieausweis: Erstellung, Kosten & Gültigkeit
Der Energieausweis ermöglicht es potenziellen Käufer*innen oder Mieter*innen, die Energieeffizienz einer Immobilie besser einzuschätzen und somit zukünftige Energiekosten zu kalkulieren.
Der Energieausweis ermöglicht es potenziellen Käufer*innen oder Mieter*innen, die Energieeffizienz einer Immobilie besser einzuschätzen und somit zukünftige Energiekosten zu kalkulieren.
Nur Fachleute können einen Energieausweis erstellen
Einen Energieausweis selbst erstellen ist nicht möglich, da die Erstellung eine genaue Berechnung und Bewertung des Gebäudes erfordert. Sie können den Energieausweis online beantragen, aber auch über eine*n Energieausweis-Aussteller*in vor Ort. In jedem Fall bedarf es aber eines qualifizierten Fachmanns bzw. einer Fachfrau. Denn nur zertifizierte Energieausweis Aussteller*innen dürfen diesen ausstellen. Aber wer genau erstellt Energieausweise oder vielmehr: Wer darf Energieausweise erstellen?mehr
Noch ein Tipp
Personen, die einen Energieausweis ausstellen dürfen, finden Sie auf der Liste der Deutschen Energie-Agentur (dena). Dort stehen nur Expert*innen, die alle nötigen Voraussetzungen nach dem Gebäudeenergiegesetz erfüllen. Sie können auch bei Architektenkammern, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen (NRW), nach diesen Fachleuten suchen. Oft können Sie dort nach dem Thema "Energieberatung" filtern, um passenden Expert*innen zu finden.
Verkäufer*innen und Vermieter*innen aufgepasst
Um den energetischen Zustand von Gebäuden zu beurteilen, verlangt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in den meisten Fällen einen Energieausweis. Seit 2009 ist der Energieausweis Pflicht, wenn ein Gebäude verkauft oder vermietet werden soll. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude. Der Energieausweis beim Hauskauf oder bei einer Vermietung hilft dem/der Käufer*in oder Mieter*in, die energetische Beschaffenheit des Gebäudes einzuschätzen und mögliche Modernisierungsmaßnahmen zu planen.
Hohe Strafen möglich
Sollte ein Hausverkauf ohne Energieausweis stattfinden, können empfindliche Strafen drohen. Vermieter*innen und Verkäufer*innen müssen den Energieausweis bei der Besichtigung vorlegen, andernfalls drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro. Ebenso hat auch die Vermietung ohne Energieausweis Konsequenzen.
Verschiedene Faktoren beeinflussen den Preis
Die Energieausweis-Kosten können je nach Art des Ausweises und der Immobilie variieren. So kann ein Energieausweis für ein Haus zwischen 80 und 300 Euro kosten. Manche Quellen sprechen auch von Kosten bis 500 Hundert Euro, wenn beispielsweise auch eine Begehung vor Ort stattfindet. Der Bedarfsausweis ist in der Regel teurer als der Verbrauchsausweis, da für seine Erstellung detaillierte Berechnungen durchgeführt werden müssen.
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Energieausweis nach Immobilientypen
Energieausweis Nichtwohngebäude
Energieausweis für Wohngebäude und Mehrfamilienhäuser
Bis zu 10 Jahre Gültigkeit
Ein Energieausweis ist grundsätzlich zehn Jahre gültig. Nach Ablauf dieser Frist sollte ein neuer Ausweis beantragt werden, um aktuelle Daten zur Energieeffizienz des Gebäudes zu haben. Generell sollte, wenn am Gebäude energetische Sanierungen durchgeführt wurden, ein neuer Ausweis beantragt werden, um den verbesserten Zustand korrekt zu dokumentieren.
Die Berechnung des Energieausweises basiert auf verschiedenen Faktoren. Dazu gehören unter anderem die Gebäudenutzfläche, das Baujahr und die Heizungsart. Damit Sie den Energieausweis lesen und verstehen können, hilft es, sich die folgende Energieausweis-Erklärung anzusehen:
Zwei zentrale Werte sind im Energieausweis enthalten. Zum einen der Endenergiebedarf, der zeigt, wie viel Energie das Gebäude für Heizung, Warmwasser und Kühlung tatsächlich benötigt. Dieser Wert wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) angegeben. Zum anderen der Primärenergiebedarf, welcher die gesamte Energiemenge, die benötigt wird, um die Endenergie bereitzustellen, angibt. Dabei werden zudem Verluste berücksichtigt, die bei der Erzeugung und Verteilung der Energie entstehen. Auch dieser Wert wird in kWh/m²a angegeben und hilft Ihnen, die Effizienz des gesamten Energieverbrauchs des Gebäudes besser zu verstehen.
Die Energieausweis-Skala zeigt schließlich die Energieeffizienzklassen von A+ bis H an, wobei A+ für sehr energieeffiziente Gebäude und H für Gebäude mit hohem Energieverbrauch steht. Zusätzlich zu den Klassen führt der Energieausweis auf der ersten Seite den verwendeten Energieträger auf, während der Endenergiekennwert auf der zweiten oder dritten Seite zu finden ist. Dies ist besonders wichtig, da verschiedene Heizungsarten (z. B. Wärmepumpe, Nachtstromspeicher oder elektrische Direktheizung) unterschiedliche Effizienzgrade und damit auch variierende Kosten haben können.
Wenn Sie selbst die Daten aus dem Energieausweis berechnen möchten, müssen Sie entweder die Verbrauchsdaten der letzten Jahre heranziehen oder eine spezielle Bedarfsermittlung durchführen.
Die Energieausweis-Skala zeigt die Energieeffizienzklassen von A+ bis H an, wobei A+ für sehr energieeffiziente Gebäude und H für Gebäude mit hohem Energieverbrauch steht. Steht im Energieausweis d, e, f, g oder h bedeutet das, dass Ihre Immobilie eher einen hohen Energieverbrauch hat. Eine genaue Aufschlüsselung der Energieausweis Klassen können sie der folgenden Energieausweis-Werte-Tabelle entnehmen:mehr
Um einen Überblick über Ihren Energiebedarf zu erhalten, können Sie einen Energieausweis Rechner verwenden. Dafür eignet sich beispielsweise der Sanierungsrechner des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Mit diesem Tool können Sie auch grob überprüfen, ob Ihr bestehender Energieausweis plausibel ist.
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Fazit
Der Energieausweis ist wichtig, um die Energieeffizienz von Immobilien zu bewerten und ist für Verkäufer*innen und Vermieter*innen Pflicht. Er hilft potenziellen Käufer*innen und Mieter*innen, den Energieverbrauch zu verstehen und zukünftige Kosten zu planen. Die Wahl zwischen Bedarfsausweis und Verbrauchsausweis hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein guter Umgang mit dem Energieausweis kann den Wert einer Immobilie erhöhen und zu einem nachhaltigeren Energieverbrauch beitragen.
Können Schornsteinfeger*innen einen Energieausweis ausstellen?