Einzelbauteile zur Nachrüstung von
Haus-, Wohnungs- und Kelleraußentüren sind ein beliebtes Angriffsziel für Einbrecher. Die Außentür gilt als Achillesferse eines Wohnhauses, einer Wohnung, da sie vielerlei Angriffs- und Schwachpunkte bietet, zugleich aber auch als Fluchtweg für Täter fungiert.
Meist werden Türen über die Schließeinrichtungen überwunden oder vorzugsweise auf der Öffnungs-Schließ-Seite aufgehebelt, mitunter aber auch auf der Band-Scharnier-Seite.
Außentüren sollten Sie immer als komplexe Einheit sehen, wenn Einbruch hemmende Einzelbauteile nachgerüstet werden, da Einbruchtäter bekanntlich die schwächste Stelle suchen.
Deshalb wirken Lösungen zum Schutz einer Tür nur effizient im Zusammenwirken der drei Bereiche Schließeinrichtung(en), Öffnungs-Schließ-Seite und Band-Scharnier-Seite, wenn ein Einbrecher mit Kuhfuß oder ähnlichen Werkzeugen über mehrere Minuten versucht, Ihre Tür aufzuhebeln. Beugen Sie mit Einbruch hemmenden Einzelbauteilen vor!
Inhaltsverzeichnis
Optimaler Schutz von Haus-Wohnungs-Abschlusstüren gegen Angriffe auf die Schließeinrichtungen, Aufhebeln und Türblattdurchbruch wird mittels Einsatz von Einbruch hemmenden Türen als Komplettelemente ab zumindest Resistance Class 2 (RC 2), besser jedoch Resistance Class 3 (RC 3) erzielt.
Wenn dieser Ansatz nicht in Betracht kommt, so kann aber auch erhöhter und effektiver Einbruchschutz durch die nachträgliche Montage Einbruch hemmender Einzelbauteile erzielt werden. Im Folgenden nun eine kleine Auswahl an Tipps und Informationen zum Einbruchschutz von Haus-Wohnungs-Abschlusstüren.
Wählen Sie soweit möglich nur geprüfte und zertifizierte Fachunternehmen und Produkte zur nachträglichen Montage von Einbruch-Sicherungen aus. Denn mechanische Einbruch-Sicherungen sind nur wirksam und effektiv, d. h. bauen die gewünschten Zeitwiderstände gegen Einbruchversuche auf, wenn sie von hierzu qualifizierten Betrieben fachmännisch eingebaut werden.
Das Wichtigste der Einbruchdiebstahl-Sicherungstechnik ist die Befestigungstechnik. Einbruch-Sicherungen wirken nur so effektiv, wie sie befestigt sind.
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Ein Schließzylinder bietet Tätern willkommene Angriffspunkte, wenn dieser übersteht/hervorsteht und durch einen von außen abschraubbaren Beschlag oder durch einen Kunststoffbeschlag vermeintlich bündig gestaltet ist. Mit einfachsten Tatwerkzeugen kann der Beschlag abgeschraubt, der Schließzylinder dann abgebrochen und mit weiteren Hilfsmitteln das Schloss entriegelt werden.
Diese Angriffspunkte sind genommen, wenn der Schließzylinder durch einen von innen verschraubten Stahlschutzbeschlag (Türschild) oder eine von innen verschraubte Stahlschutzrosette bündig gestaltet oder aber schon bündig im Türblatt eingelassen ist.
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Konsequenter Schutz des Schließzylinders wird jedoch erst erzielt, wenn dieser durch einen Einbruch hemmenden Beschlag / ein Einbruch hemmendes Türschild mit Ziehschutz oder eine Einbruch hemmende Rosette mit Ziehschutz abgedeckt wird.
Der Schließzylinder ist dann nicht nur gegen Abbrechen oder Abdrehen, sondern auch gegen Herausreißen, (Kern-)Ziehen und weitere Angriffe geschützt.
Falls zum Schutz der Schließzylinder keine Lösung über Einbruch hemmende Türschilder bzw. Beschläge mit Ziehschutz oder Rosetten mit Ziehschutz möglich ist, so können auch von der VdS Schadenverhütung GmbH anerkannte Schließzylinder (Profilzylinder) mit integriertem An-, Aufbohr- und Ziehschutz eingesetzt werden. Diese müssen bündig im Türblatt montiert werden, so dass sie auch gegen Abbrechen geschützt sind.
Neben den gängigen mechanisch gesteuerten Schließeinrichtungen bietet sich zwischenzeitlich immer mehr der vorteilhafte Einsatz digital, biometrisch (z. B. Fingerprint) oder kontaktlos (RFID-Technik / Radio Frequency Identification) gesteuerter Schließsysteme an.
Zur Wahrung der Sicherheit und des erhöhten Schließschutzes sollten hier vorzugsweise nur von der VdS Schadenverhütung GmbH anerkannte, d. h. geprüfte und zertifizierte Produkte gewählt werden.
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BioKey®InsideFingerprint
Elementare Schwachstellen begründen sich immer wieder im Aufbau der Türzargen bzw. Türrahmen mit der Folge, dass Türen bevorzugt an der Öffnungs- bzw. Schließseite aufgehebelt werden. Ursache dafür bilden instabil in oder auf Holzzargen / -rahmen montierte Schließbleche und instabile, in Metallzargen / -rahmen eingelassene Schließbereiche, d. h. die Bauteile und Vorrichtungen, die der Aufnahme der Schlossfalle und des Schlossriegels dienen.
Nur auf den Holzzargen bzw. den Holzrahmen befestigte, aber nicht im Mauerwerk verankerte Schließbleche begünstigen das Aufhebeln der Tür an der Öffnungs- / Schließseite mit schon geringem Körpereinsatz oder einfachsten Tatwerkzeugen.
Gleiches gilt für Metallzargen / Metallrahmen: Als "Schließblech" ist meist nur eine Ausnehmung zur Aufnahme der Schloss-Falle und des Schloss-Riegels vorgesehen, bauartbedingt zwangsläufig meist instabil, was demzufolge das Aufhebeln der Tür an der Öffnungsseite wie beschrieben begünstigt.
Einbruch hemmende Schließbleche oder Verstärkungen von Schließbereichen bieten mit Hinblick auf gängige Täterarbeitsweisen nur begrenzten Schutz.
Zur Erschwerung von Aufhebelversuchen werden wesentlich höhere und effektivere Zeitwiderstände (die Zeit, die z. B. eine Tür den Einbruchaktivitäten standhält) erzielt, wenn Zusatzschlösser nachgerüstet und fachgerecht montiert werden.
Dabei kann man sich zwischen den Varianten Querriegel- oder Kasten-Zusatzschloss entscheiden, natürlich von innen und außen schließbar, vorzugsweise ausgestattet mit einem Sperrbügel zur Erhöhung des Schutzes bei Anwesenheit.
Tipp: In den Zusatz-Verriegelungen (Querriegel-Zusatzschloss, Kasten-Zusatzschloss) sollten die gleichen Profilzylinder wie im Hauptschloss / in den Schlössern der anderen Türen eingesetzt werden, so dass Gleichschließung (= nur ein Schlüssel für alle Türen) erzielt wird.
Den gleichen Effekt, aber besseren Komfort bieten Stangenschlösser und Mehrpunktverriegelungen (neben Teleskop- vorzugsweise mit Haken- und / oder Schwenk- und / oder Zirkelriegeln), die, je nach Türkonstruktion, auch noch nachträglich eingebaut werden können.
Panzer-Querriegel-Zusatzschloss mit Sperrbügel
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Kasten-Zusatzschloss mit Sperrbügel
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Stangenschloss
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Mehrpunkt-Verriegelung
Türen werden, wenn auch selten, gerne dann auf der Band- bzw. Scharnierseite aufgehebelt, wenn die Türbänder (andere Bezeichnungen: Scharniere, Türangeln, Fitschen) außen liegen und / oder erkennbar instabil montiert sind, zum Beispiel "leichte Einbohrbänder".
Diese Angriffspunkte werden durch die Nachrüstung von zum Beispiel Türbandsicherungen oder Hinterhaken kompensiert, womit auch eine Stabilisierung der gesamten Türkonstruktion erwirkt wird.
Mehr Informationen zu weiteren Produkten, Einbruchschutz-Möglichkeiten, Herstellern und Fachunternehmen finden Sie unter vds.de, www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de.
Verantwortlich für den Inhalt:
Ekkehart Karen
E-Mail: karen.versicherung@web.de
Ein absoluter Schutz vor Einbrechern ist kaum zu erreichen. Viele ungebetene Gäste lassen sich allerdings abhalten, wenn Sie einige Sicherheitshinweise beachten.
Um einem Einbruch vorzubeugen, gehen Sie auf Nummer Sicher und bauen Sie geprüfte Einbruch hemmende Türen und Fenster als Komplettbauteile nach DIN EN 1627 ein.